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Fandorin jagt Jack the Ripper in Moskau

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Sacharow kam aus dem Seziersaal, mit Lederschürze, die<br />

schwarzen Handschuhe voller braunem Schleim. Se<strong>in</strong> Ge-<br />

sicht war verquollen, verkatert, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mundw<strong>in</strong>kel steckte<br />

die erloschene Pfeife.<br />

»Ah, das Auge des Gouverneurs«, sagte er lässig statt e<strong>in</strong>er<br />

Begrüßung. »Wurde noch jemand <strong>in</strong> Scheiben geschnitten?«<br />

»Jegor Williamowitsch, wieviel L-Leichen von Prostituier-<br />

ten liegen bei Ihnen im Kühlraum?« fragte <strong>Fandor<strong>in</strong></strong> scharf.<br />

Der Experte zuckte die Achseln.<br />

»Wie Herr Ishizyn angeordnet hat, br<strong>in</strong>gt man uns jetzt<br />

alle Freudenmädchen, die sich endgültig ausgefreut haben.<br />

Außer unserer geme<strong>in</strong>samen Freund<strong>in</strong> Andrejitschk<strong>in</strong>a wur-<br />

den gestern und heute noch sieben angeliefert. Warum, wol-<br />

len Sie sich an ihnen ergötzen?« Sacharow gr<strong>in</strong>ste. »Es s<strong>in</strong>d<br />

Prachtexemplare darunter. Aber wohl nicht Ihr Geschmack.<br />

Sie bevorzugen doch Ausgeweidete?«<br />

Der Pathologe sah, daß sich der Beamte unwohl fühlte, und<br />

zog ansche<strong>in</strong>end daraus Vergnügen.<br />

»Z-Zeigen Sie sie mir.«<br />

Der Kollegienrat schob energisch den Unterkiefer vor und<br />

machte sich auf e<strong>in</strong>en scheußlichen Anblick gefaßt.<br />

In dem großen Raum, <strong>in</strong> dem helle elektrische Lampen<br />

brannten, sah <strong>Fandor<strong>in</strong></strong> als erstes Holzregale, vollgestellt mit<br />

Gläsern, <strong>in</strong> denen formlose Gegenstände schwammen, erst<br />

dann blickte er zu den z<strong>in</strong>kbeschlagenen rechteckigen Ti-<br />

schen. Auf e<strong>in</strong>em Tisch am Fenster ragte e<strong>in</strong> schwarzes Mi-<br />

kroskop, da lag auch e<strong>in</strong> ausgestreckter Körper, an dem der<br />

Assistent hantierte.<br />

<strong>Fandor<strong>in</strong></strong> warf e<strong>in</strong>en flüchtigen Blick auf den Leichnam,<br />

sah, daß es e<strong>in</strong> Mann war, und wandte sich erleichtert ab.<br />

»Penetration des Scheitelbe<strong>in</strong>s durch e<strong>in</strong>e Schußwaffe,<br />

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