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Fandorin jagt Jack the Ripper in Moskau

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e<strong>in</strong>em Lächeln: »Gnädige Frau, Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Schönheit. Aber<br />

ich versichere Ihnen, auf dem Tisch, umgeben von Por-<br />

zellantellern, wären Sie noch schöner.«<br />

Angel<strong>in</strong>a schloß die Augen und hielt sich die Ohren zu,<br />

dennoch hörte sie, wie im Hof e<strong>in</strong> Schuß krachte – trocken,<br />

kurz, kaum zu unterscheiden vom Geknall der Raketen und<br />

Schwärmer, die <strong>in</strong> den Sternenhimmel flogen.<br />

<strong>Fandor<strong>in</strong></strong> kam alle<strong>in</strong> zurück. Er blieb an der Schwelle stehen,<br />

wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Zähne schlugen<br />

ihm aufe<strong>in</strong>ander, als er sagte: »Weißt du, was er geflüstert hat?<br />

›Herrgott, was für e<strong>in</strong> Glück.‹«<br />

Lange saß Angel<strong>in</strong>a mit geschlossenen Augen, und Tränen<br />

liefen ihr über die Wangen, während <strong>Fandor<strong>in</strong></strong> an der Tür<br />

stand und sich nicht entschließen konnte näher zu treten.<br />

Schließlich stand sie auf. Sie trat zu ihm, umarmte ihn,<br />

küßte ihn leidenschaftlich auf die Stirn, die Augen, den Mund.<br />

»Ich verlasse Sie, Erast Petrowitsch. Behalten Sie mich <strong>in</strong><br />

guter Er<strong>in</strong>nerung.«<br />

»Angel<strong>in</strong>a …« Das Gesicht des Kollegienrats, ohneh<strong>in</strong><br />

blaß, wurde grau. »Etwa wegen dieses Vampirs, dieses Un-<br />

geheuers …?«<br />

»Ich b<strong>in</strong> Ihnen im Wege, br<strong>in</strong>ge Sie durche<strong>in</strong>ander«, un-<br />

terbrach sie ihn. »Die Schwestern rufen mich seit langem <strong>in</strong>s<br />

Boris- und Gleb-Kloster. Dorth<strong>in</strong> hätte ich gleich gehen sol-<br />

len, als me<strong>in</strong> Vater starb. Aber ich gab der Schwäche nach und<br />

blieb bei Ihnen, ich sehnte mich nach dem Fest. Nun ist es<br />

vorbei. Feste dauern nie lange. Ich werde Sie von weitem im<br />

Auge behalten. Und für Sie beten. Handeln Sie, wie Ihr Herz<br />

es Ihnen e<strong>in</strong>gibt, und wenn Sie etwas falsch machen, ke<strong>in</strong>e<br />

Angst, ich werde für Sie Abbitte tun.«<br />

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