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Fandorin jagt Jack the Ripper in Moskau

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echenschaftspflichtig. Wladimir Andrejewitsch, wünschen<br />

Sie, daß ich dem Herrn M-M<strong>in</strong>ister den Stand der Ermitt-<br />

lung darlege?«<br />

Der Fürst sah se<strong>in</strong>en Untergebenen prüfend an und kam<br />

offenbar zu dem Schluß: Wer nicht wagt, der nicht gew<strong>in</strong>nt.<br />

»Lassen Sie’s gut se<strong>in</strong>, Dmitri Andrejewitsch, soll er er-<br />

mitteln, wie er es für richtig hält. Ich bürge mit me<strong>in</strong>em Kopf<br />

für <strong>Fandor<strong>in</strong></strong>. Wäre es <strong>in</strong>zwischen vielleicht genehm, e<strong>in</strong>em<br />

<strong>Moskau</strong>er Frühstück zuzusprechen? Der Tisch ist bereits ge-<br />

deckt.«<br />

»Nun, was den Kopf angeht, so nehme ich Sie beim Wort«,<br />

zischte Tolstow unheilvoll. »Wie Sie wollen. Am Sonntag,<br />

Punkt zwölf Uhr dreißig, werde ich vor Se<strong>in</strong>er Majestät über<br />

alles Rapport erstatten. Unter anderem auch darüber.« Der<br />

M<strong>in</strong>ister erhob sich und verzog die blutleeren Lippen zu<br />

e<strong>in</strong>em Lächeln. »Also dann, Euer Erlaucht, ich habe nichts<br />

gegen e<strong>in</strong> Frühstück.«<br />

Der hochgestellte Mann wandte sich zum Ausgang. Im<br />

Vorübergehen streifte er den dreisten Kollegienrat mit e<strong>in</strong>em<br />

sengenden Blick. Die ihm folgenden Beamten machten e<strong>in</strong>en<br />

möglichst großen Bogen um <strong>Fandor<strong>in</strong></strong>.<br />

»Was ist <strong>in</strong> Sie gefahren, me<strong>in</strong> Bester?« flüsterte der Gou-<br />

verneur se<strong>in</strong>em Untergebenen zu. »Haben Sie sich an Toll-<br />

kraut überfressen? Das ist Tolstow persönlich! Er ist rach-<br />

süchtig und hat e<strong>in</strong> langes Gedächtnis. Er wird Sie beiseite<br />

schaffen, sobald er e<strong>in</strong>e Gelegenheit f<strong>in</strong>det. Und ich werde Sie<br />

nicht schützen können.«<br />

<strong>Fandor<strong>in</strong></strong> sprach se<strong>in</strong>em schwerhörigen Patron, auch flü-<br />

sternd, <strong>in</strong>s Ohr: »Wenn ich bis Sonntag den Fall nicht ab-<br />

schließe, haben wir beide hier nichts mehr zu bestellen. Und<br />

was die Rachsucht des Grafen angeht, so brauchen Sie sich<br />

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