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Fandorin jagt Jack the Ripper in Moskau

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echt, Erast Petrowitsch, aber bitte etwas freundlicher. An-<br />

gel<strong>in</strong>a ist zwar nicht blaublütig und Ihnen nicht ebenbürtig,<br />

aber sie steckt jedes adlige Fräule<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Tasche. E<strong>in</strong> ande-<br />

rer Mann würde sich nicht scheuen, e<strong>in</strong> solches Kle<strong>in</strong>od zu<br />

heiraten. Er würde es als Glück ansehen.<br />

Aber laut sagte er nichts, das wagte er nicht.<br />

»Anzeichen von Geschlechtsverkehr?« fragte der Chef<br />

konzentriert, ohne auf Anissis Mimik zu achten.<br />

»Jegor Williamowitsch weiß es nicht genau. Die Erde ist<br />

zwar gefroren, aber immerh<strong>in</strong> ist viel Zeit vergangen. Doch<br />

wichtig ist etwas anderes!«<br />

Anissi machte e<strong>in</strong>e effektvolle Pause und g<strong>in</strong>g zum We-<br />

sentlichen über.<br />

Er erzählte, daß auf se<strong>in</strong>e Anweisung h<strong>in</strong> die sogenannten<br />

Gräben geöffnet wurden – die Geme<strong>in</strong>schaftsgräber für na-<br />

menlose Tote. Insgesamt wurden siebzig Leichen untersucht.<br />

Neun Leichen, darunter auch e<strong>in</strong>e männliche, wiesen Spuren<br />

von Verstümmelung auf. Das Bild glich dem vom heutigen<br />

Morgen: Jemand, der sich <strong>in</strong> Anatomie auskannte und über<br />

chirurgische Instrumente verfügte, hatte die Leichen ge-<br />

schändet.<br />

»Das Erstaunlichste, Chef, besteht dar<strong>in</strong>, daß drei ver-<br />

stümmelte Leichen aus den vorjährigen Gräben stammen!«<br />

berichtete Anissi und fügte bescheiden h<strong>in</strong>zu: »Ich hatte für<br />

alle Fälle angeordnet, die November- und Dezembergräben<br />

zu öffnen.«<br />

<strong>Fandor<strong>in</strong></strong> hatte se<strong>in</strong>em Gehilfen aufmerksam zugehört,<br />

aber jetzt sprang er vom Stuhl auf.<br />

»Dezember, November? Das ist unmöglich!«<br />

»Ich war auch empört. Was sagt man zu unserer Polizei?<br />

So viele Monate schon wütet e<strong>in</strong>e Bestie <strong>in</strong> <strong>Moskau</strong>, und wir<br />

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