„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung
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missions wellenantrieb. Das heißt an <strong>der</strong> Decke war die Transmissionswelle,<br />
die dann über Treibriemen zehn verschiedene<br />
Drehbänke angetrieben hat. Die Riemen haben sich im Laufe <strong>der</strong><br />
Zeit gedehnt und s<strong>in</strong>d durchgerutscht. So war es notwendig, dass<br />
die Riemen gekürzt und dann wie<strong>der</strong> montiert wurden. Zu diesem<br />
Zweck hatten wir e<strong>in</strong>en Sattler, <strong>der</strong> schon sehr viele Jahre <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Lokomotivfabrik war und dieses Metier tadellos beherrscht hat. E<strong>in</strong>es<br />
Tages musste er auch e<strong>in</strong>en Riemen, den er abgeschnitten hat,<br />
wie<strong>der</strong> montieren. Er hat sich erspart die Transmission abzustellen,<br />
es s<strong>in</strong>d ja zehn Masch<strong>in</strong>en dran gehängt, das wäre also e<strong>in</strong>e Unterbrechung<br />
für zehn Arbeiter gewesen, die alle im Akkord gearbeitet<br />
haben. Er hat das also immer bei laufen<strong>der</strong> Transmission gemacht.<br />
Das ist ganz schön gegangen, wenn man den Riemen so halb auf das<br />
Rad gespannt hat und e<strong>in</strong>en Schwung gegeben hat, war <strong>der</strong> Riemen<br />
drauf. E<strong>in</strong>es Tages musste er mit <strong>der</strong> Leiter h<strong>in</strong>aufsteigen und wollte<br />
den Riemen montieren, ist mit se<strong>in</strong>er Jacke hängengeblieben, die<br />
Transmission hat ihn dreimal durchgedreht und dann ist gleich das<br />
Blut geronnen. Das war <strong>der</strong> fürchterlichste Unfall, an den ich mich<br />
er<strong>in</strong>nere. Fazit war natürlich, dass man nachher gesagt hat „Eigenverschulden“.<br />
Erstes Gebot: Abstellen <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e!<br />
Kurt Kryzan: Mitte <strong>der</strong> 50-er Jahre gab’s e<strong>in</strong>en Transportunfall“.<br />
Wir haben die „Indischen Loks“ gebaut und für die Feuerbüchsteile<br />
– das s<strong>in</strong>d große Blechteile – wurden Gesenke aus Gusseisen<br />
gemacht. So e<strong>in</strong> Gesenkteil hat vielleicht 1,5 Tonnen gehabt, wurde<br />
im Werksgelände transportiert, und ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Halle an e<strong>in</strong>er morschen<br />
Stelle des Fußbodens e<strong>in</strong>gebrochen, und <strong>der</strong> Transportwagen<br />
ist mit e<strong>in</strong>em Rad hängengeblieben. Der Transporteur hat geglaubt,<br />
er kann das 1,5 Tonnen schwere Trumm halten, ist nicht weggesprungen,<br />
das ist gekippt und auf ihn draufgefallen. Mir wurde nur<br />
gesagt, er war total zerquetscht und gleich tot.<br />
Friedrich Berger: Das war ja damals während des Krieges, da hats<br />
e<strong>in</strong>em Dreher den Kopf abgeschnitten, auf <strong>der</strong> Karusselldrehbank<br />
Der ist mitgefahren und das war eigentlich verboten. Er ist unters<br />
Messer gekommen, und <strong>der</strong> Kopf war ab.<br />
Rudi Schobesberger: Me<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong> war auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Elektrowerkstätte,<br />
stand oben auf <strong>der</strong> Leiter und hat dort gearbeitet. Und unten ha-