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„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung

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Management versaut worden ist. Da hat es zwei Lokomotiven gegeben,<br />

die waren, glaube ich für Sibirien. Diese großen Diesellokomotiven,<br />

ich weiß nur, dass das zwei Prototypen waren, die von Rußland<br />

bestellt worden s<strong>in</strong>d. Soweit ich weiß, gab es darüber ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />

Beschwerde und angeblich s<strong>in</strong>d diese mitsamt den Konstruktionszeichnungen<br />

nach Rußland geliefert worden. Zwei Stück! Und die<br />

s<strong>in</strong>d dort nachgebaut worden. Zu e<strong>in</strong>em Son<strong>der</strong>preis von fünfe<strong>in</strong>halb<br />

Millionen Schill<strong>in</strong>ge. Noch etwas zu den Simmer<strong>in</strong>ger Getrieben.<br />

Man hat auch gespart, man hat gesagt, wir haben e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e,<br />

die kann zwar jede Verzahnung, aber diese Kelv<strong>in</strong>-Verzahnung, die<br />

können wir nicht fertigen, weil wir ke<strong>in</strong>e Schleifmasch<strong>in</strong>en haben.<br />

So wird es wahrsche<strong>in</strong>lich gewesen se<strong>in</strong>. Es wäre viel besser gewesen,<br />

bei e<strong>in</strong>er renommierten Zahnradfirma zu bestellen, die darauf<br />

e<strong>in</strong>gerichtet und spezialisiert ist. Aber da war auch <strong>der</strong> Betriebsrat<br />

nicht ganz <strong>uns</strong>chuldig, ich me<strong>in</strong>e jetzt nicht den E<strong>in</strong>zelnen, son<strong>der</strong>n<br />

allgeme<strong>in</strong>, die wollten alles im eigenen Werk erzeugen. Und genau<br />

dasselbe passierte mit den hydraulischen Pressen. Da hat es hydraulische<br />

Schieber gegeben, die e<strong>in</strong>e hohe Präzision erfor<strong>der</strong>n, und wir<br />

haben ke<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e gehabt, die diese Präzision br<strong>in</strong>gt. Wir haben<br />

dann e<strong>in</strong> Werkzeug konstruiert, und das „Klumpert“ ist natürlich alles<br />

zu <strong>uns</strong> gekommen, weil wir Zeit gehabt haben. Ich machte diese<br />

Bohrungen händisch (!) obwohl es Masch<strong>in</strong>en dazu gab, die das <strong>in</strong><br />

Bruchteilen von Sekunden machten. Wir haben <strong>in</strong> Handarbeit da e<strong>in</strong><br />

Stück gemessen und dort e<strong>in</strong> bißchen h<strong>in</strong>gedrückt, bis <strong>der</strong> Schieber<br />

dann endlich so weit war, dass er funktioniert hat. Teilweise hat man<br />

dieses Gehäuse <strong>in</strong> <strong>uns</strong>erer Gießerei gegossen. Die waren natürlich<br />

e<strong>in</strong> junger Guss, nicht geglüht und haben sich verzogen. Wenn es<br />

um Tausendstelmillimeter geht – aus, ist nicht mehr gegangen – also<br />

Nacharbeiten! Dann war er undicht. So ist das endlos h<strong>in</strong> und hergegangen,<br />

Dabei hätte es diese Teile fertig gegeben.<br />

Johann Wutka: <strong>Bei</strong> diesen Lokomotiven mit dem Beypassregler;<br />

weiß jemand wo <strong>der</strong> Teil h<strong>in</strong>gehört hat?<br />

Alois Leimbeck: Der Beypassregler war bei <strong>der</strong> „Bulgarienlok“.<br />

Johann Wutka: Richtig! Das war so e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Bauteil, damit sich<br />

<strong>der</strong> Tagesbehälter des Dieseltanks füllt, mit e<strong>in</strong>er Art Überlauf. Es<br />

macht e<strong>in</strong> Schieber auf, so ähnlich wie beim Klo. E<strong>in</strong> Teil fließt wie-

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