„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung
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tung habt. Warum kommen Sie nicht schon früher?“ Sag ich: „Da<br />
müssen’s den Herrn Dr. Schramek fragen.“ „Und wer ist das?“ „Na<br />
<strong>uns</strong>er Betriebsarzt!“ Da hat er den Kopf geschüttelt.<br />
Josef Kos<strong>in</strong>a: Jetzt etwas Lustiges über den Herrn Dr. Schramek.<br />
Ich b<strong>in</strong> im Konstruktionsbüro und <strong>der</strong> Herr Ober<strong>in</strong>genieur Welant<br />
schaut mir zu. Fragt er mich: „Was haben’s denn mit <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken<br />
Hand?“ Sag ich: „Ich weiß nicht, ich kann sie nicht mehr gescheit bewegen.“<br />
Sagt er, ich soll zum Dr. Schramek gehen. Am nächsten Tag<br />
b<strong>in</strong> ich gegangen und <strong>der</strong> sagt mir, dass er mir e<strong>in</strong>e Injektion geben<br />
muss. „Um Gottes Willen“ hab ich mir gedacht. Ich hab ja e<strong>in</strong>e Angst<br />
davor, da wird mir ganz schlecht, ich kann das nicht sehen. Sag ich:<br />
„Herr Dr. Schramek, bitte tun Sie jetzt noch nix.“ Ich b<strong>in</strong> also nach<br />
Hause gegangen, und weil me<strong>in</strong>e Frau krank war hab ich das Geschirr<br />
abgewaschen. Also immer kalt, warm, kalt, warm. Und siehe<br />
da es ist immer besser geworden. Nach acht Tagen konnte ich mich<br />
wie<strong>der</strong> ordentlich bewegen. Wie mich <strong>der</strong> Schramek wie<strong>der</strong> sieht<br />
sagt er: „Na, was ist mit Ihnen, sollen wir spritzen?“ Sag ich: „Nix tun<br />
wir spritzen, ich kann die Hand schon wie<strong>der</strong> bewegen.“<br />
Otto Czischek: E<strong>in</strong>e Erste Hilfestation war immer <strong>in</strong> <strong>uns</strong>erem Werk.<br />
Später ist dann auch Herr Dr. Schramek gekommen, e<strong>in</strong> Herzspezialist.<br />
Ich glaube er war jeden Nachmittag bei <strong>uns</strong> draußen. Ich kann<br />
mich nur er<strong>in</strong>nern, dass es für <strong>uns</strong> Sportler schon sehr günstig war.<br />
Am Sonntag haben die immer irgendwelche Wehwehchen beim<br />
Fußballspielen gekriegt und da war’s am Montag natürlich sehr gut,<br />
wenn wir zum Herrn Dr. Schramek gehen konnten. Wir wurden<br />
dann die ganze Woche jeweils e<strong>in</strong>e halbe Stunde lang bestrahlt.<br />
Da waren sehr viele, die da gesessen s<strong>in</strong>d, nicht nur die Fußballer,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Stemmer, die Tennisspieler, u.s.w.<br />
Ich er<strong>in</strong>nere mich, dass es e<strong>in</strong>e Zeit gegeben hat wo <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Abteilung<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er verpflichtet wurde den Rot-Kreuz Kurs zu<br />
machen. Je<strong>der</strong> Meister und Abteilungsleiter war verpflichtet Erste<br />
Hilfe leisten zu können.<br />
Jedes Mal wenn e<strong>in</strong> Unfall <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb passiert, wird <strong>der</strong><br />
Unfall dann untersucht. Dafür war e<strong>in</strong> Unfall<strong>in</strong>genieur zuständig<br />
und e<strong>in</strong> Arbeits<strong>in</strong>spektor, die haben den Arbeitsplatz genau kontrolliert<br />
und irgendwelche Auflagen erteilt. Vor allen D<strong>in</strong>gen dann,<br />
wenn nicht ganz konkret die Schuld dem Arbeitnehmer zuzuordnen