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„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung

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Sanierung <strong>der</strong> Lokomotivfabrik öffentlich <strong>in</strong> Frage gestellt wird. Die<br />

<strong>Lofag</strong> war ja nicht nur mit dem Lokomotivbau beschäftigt. Es s<strong>in</strong>d<br />

auch hydraulische Pressen gefertigt worden. Große Pressen hätten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ehemaligen Kesselschmiede produziert werden können. Die<br />

Möglichkeit wäre sicher da gewesen, das auszuweiten und auszubauen,<br />

aber da hat das richtige Management gefehlt, das zu vertreiben<br />

und den Kundendienst zu forcieren. Aber das wurde e<strong>in</strong>fach<br />

nicht gewollt. Der letzte Direktor – Herr Karg hatte e<strong>in</strong>fach den<br />

Auftrag, das Werk Floridsdorf <strong>der</strong> SGP, also die <strong>Lofag</strong>, zuzusperren.<br />

Das war e<strong>in</strong>e Konzernentscheidung.<br />

Die Jenbacher hatten erst <strong>in</strong> den Nachkriegsjahren mit <strong>der</strong><br />

Produktion angefangen. Sicherlich, die Simmer<strong>in</strong>ger haben auch<br />

schon lange früher Straßenbahnen, Güterwagen und kle<strong>in</strong>e Loks<br />

gebaut, aber wenn man konzentriert hätte, und das ist die Me<strong>in</strong>ung<br />

<strong>der</strong>er, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Lofag</strong> gearbeitet haben, dann wäre die Konzentration<br />

auch an<strong>der</strong>s möglich gewesen. Mit dem <strong>Lofag</strong> Werk als<br />

Hauptstandort wäre das wirtschaftlicher gewesen. Re<strong>in</strong> produktiv<br />

hat man versucht, die Lokomotivfabrik unterzukriegen. Wir waren<br />

dann am Schluss nur mehr 300 o<strong>der</strong> 400 Beschäftigte, und da kann<br />

man natürlich das riesige Areal nicht mehr erhalten.<br />

Erich Ganzger: Ich glaube so e<strong>in</strong>e Entwicklung ist nicht so vorhersehbar.<br />

Aber rückblickend kann man schon analysieren, dass die<br />

<strong>Lofag</strong> eigentlich sehr früh dran war mit den großen strukturellen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen, ganz allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie gesehen. Weil es ist<br />

nicht nur die <strong>Lofag</strong> gesperrt worden, da hat es noch die an<strong>der</strong>en Firmen<br />

z.B.: Hoffherr & Schrantz; Fiat; Trauzl und viele an<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Floridsdorf<br />

gegeben. Es ist niemand geblieben, und aus eigener Kraft<br />

hat sich eigentlich ke<strong>in</strong>er gehalten. Nur die AEG, Siemens und die<br />

Firma Lohner (Anm.: heute Fa. Bombardier), da war das Ausland<br />

dah<strong>in</strong>ter. Kaum sonst e<strong>in</strong>e Firma, welche die Strukturverän<strong>der</strong>ungen<br />

verkraftet hat. Und was die SGP anbelangt, war es ja auch so.<br />

Zuerst ist das <strong>Wiener</strong> Neustädter Werk (Raxwerk) liquidiert worden<br />

und wir s<strong>in</strong>d nach Simmer<strong>in</strong>g gekommen. Aber die Simmer<strong>in</strong>ger<br />

waren ja auch nicht besser e<strong>in</strong>gerichtet, weil <strong>der</strong> Kollege geme<strong>in</strong>t<br />

hat, man hat zuwenig <strong>in</strong> den Masch<strong>in</strong>enpark <strong>in</strong>vestiert. Das hat man<br />

woan<strong>der</strong>s auch nicht.<br />

Wenn ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em persönlichen Berufsleben zurückschaue,<br />

da gab es auch nur Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Struktur. In Judenburg war

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