„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung
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Franz Hoffmann: So was kann man ja ruhig sagen, also das ist<br />
über die Kommunistische Partei gegangen. Na, das net, als Arbeiter,<br />
als gewöhnlicher Arbeiter bist auch ohne Partei aufgenommen worden.<br />
Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Bastler und mich hat immer gefreut, wenn die Leute<br />
etwas können. Wenn irgend etwas war, dann habe ich selbständig<br />
gearbeitet und habe versucht den Produktionsprozess zu för<strong>der</strong>n.<br />
Aber nicht weil mir e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>en Stubser gegeben hat. Und das hat<br />
mich schon beson<strong>der</strong>s getroffen, wie <strong>der</strong> Direktor, <strong>der</strong> russische<br />
weggegangen ist, hat er mich gefragt, „Was willst Du machen?“,<br />
habe ich gesagt: „Ich b<strong>in</strong> Konstrukteur für Vorrichtungen und<br />
Werkzeuge, ich habe bei Hofherr & Schrantz angefangen und b<strong>in</strong><br />
bis <strong>in</strong>s Konstruktionsbüro gekommen.“ Hat <strong>der</strong> gesagt: „Das trifft<br />
sich ausgezeichnet.“ Dann wie es soweit war, hat man mich vom<br />
Angestellten- <strong>in</strong>s Arbeiterverhältnis überstellt., das ist klar, denn an<br />
so e<strong>in</strong>er Stelle möchte man e<strong>in</strong>en neutralen Menschen.<br />
Ich b<strong>in</strong> dann <strong>in</strong> die Reparaturschlosserei gekommen. Ich war<br />
niemanden böse. Ich muss ehrlich sagen, mir hat es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lokomotivfabrik<br />
gefallen, wir waren wirklich e<strong>in</strong> Team.<br />
Franz Böhm: Die Russen haben 1945/46 die Hallen geplün<strong>der</strong>t<br />
und ausgeräumt, das war sagenhaft. Alles demontiert, meistens <strong>uns</strong>achgemäß.<br />
In <strong>der</strong> Kupkagasse, dort war e<strong>in</strong>e Zentrale, ist alles gesammelt<br />
worden von den alten <strong>Lofag</strong>-Leuten. Dann haben sie den<br />
Betrieb freigegeben und nach 14 Tagen haben wir angefangen mit<br />
dem Wie<strong>der</strong>aufbau. Da s<strong>in</strong>d diese USIA Vertreter gekommen – <strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>e hat Danowski geheißen – und haben gesagt: „Wir s<strong>in</strong>d jetzt da,<br />
das ist e<strong>in</strong> USIA Betrieb und es wird das erzeugt, was wir anschaffen.“<br />
So war die Situation.<br />
Leopold Tamm: Im 46-er Jahr s<strong>in</strong>d zwei russische Offiziere gekommen<br />
und haben gesagt: „Guten Tag wir s<strong>in</strong>d da von <strong>der</strong> USIA, das ist<br />
sowjetisches Eigentum; Das deutsche Eigentum wird sowjetisches<br />
Eigentum und sie haben den Betrieb übernommen. Der öffentliche<br />
Verwalter Lipp hat sofort gehen müssen und an<strong>der</strong>e Funktionäre<br />
von <strong>der</strong> früheren Zeit s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>, zwei, drei Wochen später gegangen<br />
z. B. Herr Grasl o<strong>der</strong> vom Lohnbüro <strong>der</strong> Herr Ste<strong>in</strong>er.<br />
Frau Ferbl: Also e<strong>in</strong>es versteh ich nicht. Ich war <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lokomotivfabrik<br />
und hab dann im 1945 Jahr me<strong>in</strong> Kündigungsschreiben