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„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung

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war. <strong>Bei</strong> den meisten Unfällen hat sich herausgestellt, dass sie aus<br />

Unvorsichtigkeit o<strong>der</strong> durch die Schuld des E<strong>in</strong>zelnen entstanden<br />

s<strong>in</strong>d. Ich denke z.B. an die Dreher, die haben früher ihre Messer<br />

selbst geschliffen, bei je<strong>der</strong> Schleifscheibe ist e<strong>in</strong>e Schutzbrille im<br />

Kasterl gewesen. Und wenn es e<strong>in</strong>er sehr eilig hatte, <strong>der</strong> hat dann<br />

ohne Schutzbrille geschliffen. Da kann er aber e<strong>in</strong> Pech haben und<br />

das Auge verlieren.<br />

Anton Österreicher: Dr. Schramek war e<strong>in</strong> Herzspezialist und e<strong>in</strong><br />

guter Diagnostiker. Me<strong>in</strong> Arbeitskollege hat immer wie<strong>der</strong> Schmerzen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Brustseite gehabt und ke<strong>in</strong>er hat ihm so richtig<br />

sagen können, was er eigentlich hat. Irgendwann s<strong>in</strong>d wir mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

runter zum Arzt gegangen. Dr. Schramek hat ihm gleich<br />

gesagt: „Sie haben e<strong>in</strong>en Herzklappenfehler.“ Und das war auch so.<br />

Rudolf Schobesberger: Unter den Angestellten hat es auch e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong>en Unfall gegeben und das Unfallopfer war ich. Wir haben damals<br />

die Auszahlungsgel<strong>der</strong> mit dem Firmenwagen zu viert – <strong>der</strong><br />

Chauffeur, ich, <strong>der</strong> Küchenchef und <strong>der</strong> Chefportier – von den Banken<br />

geholt. Chauffeur war Herr Svoboda. Wir fahren also <strong>in</strong> den<br />

20. Bezirk und auf e<strong>in</strong>mal fährt <strong>der</strong> Svoboda ohne zu bremsen auf<br />

e<strong>in</strong>en Mercedes zu, <strong>der</strong> gerade aus e<strong>in</strong>er Seitengasse rauskommt.<br />

Ich denk mir noch: „Was ist denn mit dem Svoboda los.“ Da sehe<br />

ich, dass <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschlafen ist neben mir. Wir s<strong>in</strong>d dem Mercedes<br />

<strong>in</strong> die Breitseite re<strong>in</strong>gefahren und haben ihn umgedreht. Da ist <strong>der</strong><br />

Svoboda wach geworden und hat gefragt: „Was war denn?“ Ich hab<br />

zuerst gedacht, es ist e<strong>in</strong> Überfall, als da e<strong>in</strong>er an me<strong>in</strong>e Scheibe geklopft<br />

hat und gefragt hat: „Kann ich für Sie etwas tun?“ Momentan<br />

war ich so erschrocken, ich hab die Scheibe auch nicht runterlassen<br />

„ne<strong>in</strong>, ne<strong>in</strong>, Sie können nix für mich tun“. Der Svoboda ist dann<br />

telefonieren gegangen. E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Firmenwagen hat mich mit den<br />

Gel<strong>der</strong>n abgeholt.<br />

Franz Hoffmann: Also ich möchte schon e<strong>in</strong>e Lanze brechen für<br />

Herrn Dr. Schramek. Hab ich gesagt: „Herr Doktor, am Abend b<strong>in</strong><br />

ich immer <strong>der</strong>artig müde, das ist e<strong>in</strong> Wahns<strong>in</strong>n. Aber merkwürdig<br />

ist, wenn ich auf den Tennisplatz gehe, b<strong>in</strong> ich wie<strong>der</strong> ganz frisch.“<br />

Sagt er: „Das ist ganz normal, weil wenn e<strong>in</strong>en die Arbeit nicht freut,<br />

dann ist das so.“

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