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„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung

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Arbeitsverpflichtungen <strong>in</strong>s „Altreich“ (dem deutschen Gebiet vor<br />

1938); E<strong>in</strong>berufungen zum Reichsarbeitsdienst (RAD) sowie zur<br />

Wehrmacht und <strong>Bei</strong>tritte zu den Organisationen passierten <strong>in</strong><br />

rascher Folge. Der Jugend wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> HJ – ohne Mitgliedsbeitrag!<br />

– e<strong>in</strong>e vielfältige Palette an Sport geboten, wor<strong>in</strong> auch schon<br />

Elemente e<strong>in</strong>er vormilitärischen Ausbildung enthalten waren.<br />

In kle<strong>in</strong>sten Portionen sickerte <strong>der</strong> Begriff „Dachau“ durch,<br />

die wahre Natur dieses Konzentrationslagers bei München blieb<br />

zunächst h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Vorhang von Geheimhaltung verborgen.<br />

Für aus dieser Haft Entlassene war sie lebensnotwendig, wie <strong>der</strong><br />

bekannte Kabarettist Werner F<strong>in</strong>ck erzählte. Nach e<strong>in</strong>em Aufenthalt<br />

<strong>in</strong> Dachau lobte er das Leben im Lager im Kreis vertrauenswürdiger<br />

Freunde, die jedoch behaupteten von e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Häftl<strong>in</strong>g<br />

das Schlechteste gehört zu haben. F<strong>in</strong>cks Antwort: „Der ist ja auch<br />

wie<strong>der</strong> dr<strong>in</strong>!“.<br />

Die Statistik weist für das Jahr 1945 bis zum 9. März 23 Stück<br />

gebaute Lokomotiven, ab 30. Oktober drei Stück (aus vorhandenen<br />

Teilen) fertiggestellte Loks aus. Das dazwischenliegende Kriegsende<br />

h<strong>in</strong>terließ e<strong>in</strong> schwerbeschädigtes Wien. Auf Floridsdorf waren<br />

wegen <strong>der</strong> Konzentration von Groß<strong>in</strong>dustrien, die vornehmlich im<br />

Rüstungsbereich tätig waren, schon am 16. Juni 1944 die ersten<br />

Bomben gefallen und zerstörten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauptsache, vorläufig „nur“<br />

teilweise das Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) <strong>der</strong> Deutschen<br />

Reichsbahn (heute Hauptwerkstatt <strong>der</strong> ÖBB), die Ölraff<strong>in</strong>erie <strong>der</strong><br />

Shell und die <strong>Lofag</strong>. Dazu muss bemerkt werden, dass ab Herbst<br />

1942 auch die Lieferungen <strong>der</strong> sogenannten „Kriegslokomotiven“<br />

als Rüstungsproduktion e<strong>in</strong>gestuft waren.<br />

Unter den bis Kriegsende folgenden Angriffen <strong>der</strong> 15. amerikanischen<br />

Luftflotte hatte <strong>uns</strong>er Bezirk beson<strong>der</strong>s schwere Schäden<br />

am 15. Februar und ab 12. bis 30. März 1945 zu erleiden. Am 26.<br />

März 1945 hatten erstmals sowjetische Flieger Wien überflogen.<br />

Die am 7. April begonnene „Schlacht um Wien“ h<strong>in</strong>terließ neuerlich<br />

Schäden und Opfer; für Floridsdorf beson<strong>der</strong>s ab dem 13.<br />

April, an dem „Wien rechts <strong>der</strong> Donau“ – bereits von den Russen<br />

e<strong>in</strong>genommen war. Am 15. April drang die Rote Armee <strong>in</strong> <strong>uns</strong>eren<br />

Bezirk e<strong>in</strong> und bestellte bereits am 17. den Arzt Dr. Franz Koch<br />

zum „Bezirksbürgermeister“ (Bezirksvorsteher). Er hatte sich mit<br />

dem zum Leiter des Hilfskrankenhauses <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kahlgasse bestellten<br />

Chirurgen Dr. Wolfgang Riese mit <strong>der</strong> Bekämpfung e<strong>in</strong>er Ty-

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