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„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung

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waren und die nicht diese Möglichkeiten gehabt haben, so kle<strong>in</strong>e<br />

Teile zu fertigen, die waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion mit großen Werkstücken,<br />

aber die s<strong>in</strong>d auch durchgekommen. Ich weiß gar nicht mehr,<br />

ob es da Noten gegeben hat – an das kann ich mich gar nicht mehr<br />

er<strong>in</strong>nern. Wir haben nur die Verständigung bekommen, dass wir<br />

durchgekommen s<strong>in</strong>d.<br />

Die e<strong>in</strong>zige Schwierigkeit, die wir gehabt haben, war <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lehrwerkstätte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule. Wir haben auch praktische Übungen<br />

gehabt und das war so, dass wir runter gekommen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Werkstatt,<br />

dann hat je<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Zeichnungen bekommen, dann hat man<br />

sich angestellt an <strong>der</strong> Werkzeugausgabe. Und bis wir das alles gehabt<br />

haben und das Werkstück e<strong>in</strong>gespannt haben war die Stunde<br />

aus und wir haben alles wie<strong>der</strong> zusammengepackt und s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong><br />

gegangen. Wir haben an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Werkstück e<strong>in</strong> ganzes Jahr<br />

gearbeitet! E<strong>in</strong>mal ist mir was passiert: Da hab ich e<strong>in</strong>e Kurbelwelle<br />

gemacht für e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Presse. Alles ist wun<strong>der</strong>bar gegangen. Nur<br />

zum Schluss mach ich das Gew<strong>in</strong>de um e<strong>in</strong>en Millimeter zu kle<strong>in</strong>,<br />

hab ich mich halt verschaut. Ich hab es aber fertig gemacht und abgegeben.<br />

Der hat alles abgemessen nur dieses Gew<strong>in</strong>de nicht und<br />

ich hab e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>ser gekriegt. Da sieht man, dass Prüfungen eigentlich<br />

Schall und Rauch s<strong>in</strong>d, dass oft auch viel Glück dazu gehört.<br />

Magarete Löschl: Ich hab me<strong>in</strong>e Prüfung exakt 1950 gemacht, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Nachkriegszeit. Es war mit <strong>der</strong> Schule nicht so gut, folglich<br />

haben wir mit dem Masch<strong>in</strong>enschreiben <strong>uns</strong>ere Schwierigkeiten<br />

gehabt. Ich hab nie Masch<strong>in</strong>enschreiben gelernt; wir haben irgendwann<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Stunde gehabt <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Schule. Bis wir die<br />

alle gefunden haben, bis wir alle dort waren und alles abgeräumt<br />

haben war die Stund vorbei und wir s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> nach Hause gegangen.<br />

Aber wir haben das Glück gehabt, dass Masch<strong>in</strong>enschreiben<br />

damals ke<strong>in</strong> Prüfungsgegenstand war. Und Stenographie – also<br />

nach <strong>der</strong> Ausbildung hätte ich nie e<strong>in</strong>e Sekretär<strong>in</strong> werden können.<br />

Ich war dann ja auch nie e<strong>in</strong>e. Masch<strong>in</strong>enschreiben war sowieso<br />

nix und Steno, na ja, ich glaub Langschrift hätte ich schneller geschrieben.<br />

Aber ansonsten muss ich sagen, war’s grauenhaft. Denn wir<br />

haben die schriftliche Prüfung vor Weihnachten gehabt und die<br />

mündliche nach Weihnachten, und es wusste niemand, ob er<br />

durchgekommen ist o<strong>der</strong> nicht. Erst durch den gelben Brief war es<br />

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