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„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung

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ausgeschaut, Frau Omotter hat gelacht und wir natürlich auch.<br />

Dann ist er <strong>uns</strong> nachg’rennt bis <strong>in</strong>s Masch<strong>in</strong>enhaus.<br />

Margarete Löschl: Körperliche Schwächen hat pr<strong>in</strong>zipiell ke<strong>in</strong>er<br />

haben dürfen. Zähne reißen, Probleme mit den Haaren, Hühneraugen<br />

o<strong>der</strong> sonst was. Weil dann war man sofort „auf <strong>der</strong> Schaufel“.<br />

Da waren’s nicht sehr taktvoll und gar nicht zimperlich. E<strong>in</strong>er hat<br />

e<strong>in</strong>mal die Zähne gerissen bekommen – haben’s ihm e<strong>in</strong> Gebiss<br />

gemacht, im Durchmesser ungefähr so 50 cm, also e<strong>in</strong>en halben<br />

Meter groß – aus Blech. Das hat wun<strong>der</strong>bar funktioniert nur <strong>in</strong> den<br />

Mund haben’s das nicht re<strong>in</strong> gebracht. Und überall wo man h<strong>in</strong>gekommen<br />

ist haben alle gewusst, dass man irgendetwas hat. Vom<br />

Portier angefangen bis zum Direktor.<br />

Johann Schließer: Ich weiß nicht, ob Ihr Euch noch an den Gigs<br />

Billy er<strong>in</strong>nern könnt. Da hat sich das Feuer von <strong>der</strong> Schmiede oben<br />

<strong>in</strong> den Fenstern vom Betriebsrat gespiegelt. Der Billy hat „Feuer“<br />

geschrieen, hat die Feuerwehr verständigt. Dabei hat er ja nur das<br />

Spiegelbild gesehen. Am nächsten Tag hat er auf <strong>der</strong> Werkbank e<strong>in</strong>en<br />

Feuerwehrhelm und e<strong>in</strong>e Axt dort liegen gehabt.<br />

<strong>Bei</strong>m Stemmerfest haben’s dem Franz von <strong>uns</strong>erer Partie, e<strong>in</strong><br />

Schnitzel paniert. Aber ke<strong>in</strong> Richtiges son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en Fetzen. Der<br />

hat orig<strong>in</strong>al wie e<strong>in</strong> <strong>Wiener</strong> Schnitzl ausgeschaut. Der hat immer<br />

geschnitten und ist nicht und nicht durchgekommen.<br />

Margarete Löschl: Die haben vor niemandem halt gemacht <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Werkstatt. Es war egal wer das war. Unserem E<strong>in</strong>käufer haben’s<br />

e<strong>in</strong>mal die Absätze weiß angestrichen, während er mit jemandem<br />

gesprochen hat. Dann haben’s e<strong>in</strong>en gleich angenagelt o<strong>der</strong> auch<br />

angeschweißt. Am besten hat man alle Leiden o<strong>der</strong> Unvollkommenheiten<br />

verschwiegen, weil sonst war’s wirklich sehr hart.<br />

Alois Leimbeck: Das war e<strong>in</strong>e ganz groteske Sache. Wir haben<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Auftrag bekommen, e<strong>in</strong>e Lokomotive für die Zuckerrübenkampagne<br />

herzurichten für die Zuckerrübenfabrik <strong>in</strong><br />

Leopoldsdorf. Und me<strong>in</strong> Chef hat gesagt: „Leimbeck fahrn’s runter,<br />

schauen sie sich e<strong>in</strong>mal die Masch<strong>in</strong>e an, was man da noch machen<br />

können.“ Ich b<strong>in</strong> also <strong>in</strong> die Zuckerfabrik gefahren und hab mir die<br />

Masch<strong>in</strong>e angeschaut. Ich teilte dem Verwalter, das war damals

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