„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung
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Frauen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Lofag</strong><br />
Margarete Löschl: Zu me<strong>in</strong>er Zeit gab es Kranführer<strong>in</strong>nen, die hab<br />
ich gekannt. Aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkstätte selbst gab es, glaube ich, ke<strong>in</strong>e<br />
Frauen.<br />
Rudolf Schleifer: Im Block 3, <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Mechanischen“ hat’s Frauen<br />
gegeben, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dreherei, Hoblerei, Fräserei, Schweißerei. Dort s<strong>in</strong>d<br />
während und nach dem Krieg die Mehrzahl <strong>der</strong> großen Hallenkräne<br />
von Frauen geführt worden. Manche Kranfahrer<strong>in</strong>nen waren e<strong>in</strong>malig,<br />
die haben ganz genau gewusst wann man mit se<strong>in</strong>er Arbeit<br />
fertig war, und schon war sie da mit dem Kran, um das bearbeitete<br />
Stück wegzuheben.<br />
Das waren alles angelernte Frauen. Die haben dann alle bei<br />
Herrn Schuster, dem für Kranführerprüfungen zuständigen Meister,<br />
ihre Prüfung abgelegt. Das Kranfahren war ziemliche Gefühlsarbeit;<br />
immerh<strong>in</strong> hatten die Kräne im Block 3 e<strong>in</strong>e Tragfähigkeit bis<br />
zu fünf Tonnen. Die letzte Frau, an die ich mich er<strong>in</strong>nern kann, die<br />
war sogar <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Schrauben-Partie“, die an e<strong>in</strong>er Gew<strong>in</strong>deschneidemasch<strong>in</strong>e<br />
gearbeitet hat. Das war aber später, erst während <strong>der</strong><br />
USIA-Zeit.<br />
Rudolf Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>ger: Während des Krieges, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweißerei, wo<br />
ich auch beschäftigt war, wurden auch Frauen zum Schweißen<br />
angelernt und haben dort meistens <strong>in</strong> zwei Schichten gearbeitet.<br />
Nach dem Krieg, Ich b<strong>in</strong> ja erst zwei Jahre später „heimgekommen“<br />
waren dort ke<strong>in</strong>e Frauen mehr beschäftigt.<br />
Doris Weißmüller: Wie war denn das eigentlich mit <strong>der</strong> Bezahlung?<br />
S<strong>in</strong>d Frauen sehr viel schlechter bezahlt worden als Männer?<br />
Erich Ganzger: Soweit ich mich er<strong>in</strong>nern kann, s<strong>in</strong>d die Frauen genauso<br />
bezahlt worden wie die Männer, wenn sie die gleiche Arbeit<br />
gemacht haben.<br />
Margarete Löschl: Ich hab e<strong>in</strong>en Chef gehabt, <strong>der</strong> hat Frauen um<br />
30 überhaupt nicht aufgenommen, weil er Angst gehabt hat, dass<br />
sie schwanger werden. Und dann ist er davon ausgegangen, dass<br />
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