„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung
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Lokomotivfabrik hat es möglich gemacht, dass dann zum Schluss<br />
drei Lokomotiven pro Tag (!) geliefert worden s<strong>in</strong>d.<br />
Natürlich wurde nicht alles selbst erzeugt, aber es wurden drei<br />
große Dampflokomotiven pro Tag fertig montiert und ausgeliefert!<br />
E<strong>in</strong>e Lok dieses Typs bestand aus ca. 5.000 E<strong>in</strong>zelteilen, die<br />
mussten zusammengebaut werden, zu größeren E<strong>in</strong>heiten (Baugruppen),<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Partien. Der Partieführer hat die<br />
E<strong>in</strong>zelteile mit dem Schubkarren zusammentreiben müssen – <strong>der</strong><br />
war <strong>der</strong> „Term<strong>in</strong>-Mann“, <strong>der</strong> hatte auch die Lohnsche<strong>in</strong>e und die<br />
Materialsche<strong>in</strong>e.<br />
Da gab es e<strong>in</strong>en Arbeitsausschuss, <strong>der</strong> die Erzeugung <strong>der</strong> Lokomotiven<br />
und die Arbeitsabläufe verbessern sollte um die gefor<strong>der</strong>ten<br />
hohen Stückzahlen erreichen zu können. „Vere<strong>in</strong>fachen,<br />
Verbessern, Verbilligen“ u.s.w. war die Devise. Das waren ganz<br />
geschickte Leute.<br />
(Anm: Son<strong>der</strong>ausschuss Schienenfahrzeuge im M<strong>in</strong>isterium für<br />
Bewaffnung und Munition unter dem Reichsm<strong>in</strong>ister Albert Speer)<br />
Chef des Ausschusses war e<strong>in</strong> gewisser Degenkolb, <strong>der</strong> hat das<br />
sehr gut organisiert. Wie es dann <strong>in</strong> Russland sehr schlecht gegangen<br />
ist, haben sie dann nur mehr an e<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong> glauben können;<br />
dann hat man noch die „Wun<strong>der</strong>waffen“ entwickelt. Damit wurde<br />
<strong>in</strong> <strong>uns</strong>erem Schwesterwerk (Anm.: RAX – Werk <strong>in</strong> <strong>Wiener</strong> Neustadt<br />
– wo die Ten<strong>der</strong> zu den Dampflokomotiven gebaut wurden.)<br />
begonnen – die berühmte „V2-Rakete“ (Anm: „Vergeltungswaffe“)<br />
zu erzeugen.<br />
Walter Ehs: Ich war von 1939 bis 1945 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeitsvorbereitung.<br />
Zwischendurch e<strong>in</strong>e Zeit <strong>in</strong> Deutschland, im Hauptausschuss für<br />
Schienenfahrzeuge, wie das damals hieß!<br />
Johann Kaller: Nach dem Krieg war ich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Direktion <strong>der</strong> <strong>Lofag</strong><br />
als Assistent beschäftigt. Damals ist <strong>in</strong> drei Schichten gearbeitet<br />
worden. In je<strong>der</strong> Schicht ist e<strong>in</strong>e Lok fertiggestellt worden; die<br />
Ten<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d vom Rax Werk aus <strong>Wiener</strong> Neustadt gekommen; die<br />
Lokomotiven wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Lofag</strong> gebaut.<br />
Otto Czischek: Die Reihe 52 ist aus <strong>der</strong> Reihe 50 entwickelt worden.<br />
Da das nicht von heute auf morgen g<strong>in</strong>g und die Produktion<br />
weiterlaufen musste, gab’s die sogenannte Übergangslok die wurde