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„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung

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dass man von e<strong>in</strong>er Abteilung <strong>in</strong> die an<strong>der</strong>e versetzt wurde. Ich weiß<br />

noch ganz genau, dass ich damals zum Meister gegangen b<strong>in</strong> und<br />

gesagt habe: „Ich b<strong>in</strong> jetzt schon e<strong>in</strong> Jahr da, ich möcht jetzt woan<strong>der</strong>s<br />

h<strong>in</strong>.“ Ich b<strong>in</strong> dann tatsächlich auch woan<strong>der</strong>s h<strong>in</strong>gekommen.<br />

In <strong>der</strong> Schule hab ich eigentlich ke<strong>in</strong>e Schwierigkeiten gehabt und<br />

1940 Jahr hab ich me<strong>in</strong>e Facharbeiterprüfung gemacht. Und zwar<br />

haben wir das bei Shuttleworth gemacht, da war die Lehrwerkstätte<br />

und dort haben wir das Prüfstück angefertigt und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kammer<br />

<strong>der</strong> Gewerblichen Wirtschaft war dann die mündliche Prüfung.<br />

Nach dem Krieg war es grundsätzlich so, dass je<strong>der</strong> Lehrl<strong>in</strong>g<br />

se<strong>in</strong> fertiges Stück mitgenommen hat. Er musste das nur mehr vorzeigen,<br />

es war also nicht sicher, ob er dieses Stück wirklich selbst<br />

angefertigt hat.<br />

Erich Ganzger: Das war vorgefertigt und er musste es dort fertig<br />

machen.<br />

Otto Czischek: Aber zum Großteil war es schon zu 2/3 fertig. In <strong>der</strong><br />

Innung hab ich e<strong>in</strong>mal mit e<strong>in</strong>em gesprochen, <strong>der</strong> hat gesagt, dass<br />

es das Prüfstück <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Firma schon gegeben hat und wenn e<strong>in</strong><br />

Prüfl<strong>in</strong>g gekommen ist, hat er es bekommen und nach <strong>der</strong> Prüfung<br />

wie<strong>der</strong> zurückgegeben. <strong>Bei</strong> den Facharbeiterprüfungen war das<br />

nicht <strong>der</strong> Fall, weil da musste man <strong>in</strong>nerhalb von acht Stunden unter<br />

Aufsicht das Stück laut Zeichnung erst anfertigen. Der Prüfl<strong>in</strong>g<br />

hat erst direkt am Platz wo er die Prüfung gemacht, hat erfahren,<br />

was er machen muss. Zum Großteil hat er sich auch die Werkzeuge<br />

selbst mitnehmen müssen. Aber das war unter Aufsicht. Und am<br />

nächsten Tag hat dann die theoretische Prüfung stattgefunden und<br />

die mündliche. Heute ist es so, dass ke<strong>in</strong>e theoretische Prüfung<br />

mehr notwendig ist, wenn er die drei Jahre positiv abgeschlossen<br />

hat. Das ist erst seit ca. zehn Jahren <strong>der</strong> Fall.<br />

Sicher war ich auch aufgeregt – bei je<strong>der</strong> Prüfung ist man ja irgendwie<br />

aufgeregt. Aber ich glaube, nach e<strong>in</strong>er Stunde Arbeit legt<br />

sich das schon.<br />

Fangfragen? Na ja, mit den theoretischen und mündlichen<br />

Prüfungen hat es immer sehr lustige Anekdoten gegeben. Man<br />

hat erzählt, dass die alten Innungsmeister sich die Fragen, die sie<br />

dem Prüfl<strong>in</strong>g stellen wollten, schon aufgeschrieben gehabt haben.<br />

Manchmal ist es vorgekommen, dass <strong>der</strong> Innungsmeister und <strong>der</strong><br />

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