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„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung

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E<strong>in</strong>mal b<strong>in</strong> ich zweie<strong>in</strong>halb Stunden gefahren, bis ich oben auf dem<br />

Bahnhof Semmer<strong>in</strong>g angekommen b<strong>in</strong>. Immer wie<strong>der</strong> mussten wir<br />

Sand streuen, um die Reibung zu verbessern, aber oben war es aus!<br />

Da musste ich anrufen: „Herr Direktor, Getriebeschaden!“ Die Lok<br />

wurde dann „kalt“ nach JedIesee geschleppt. Gleich <strong>in</strong> die Montierung<br />

unter den großen Kran. Da war schon e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschossenes<br />

Team. „Dächer runter – Kühler runter – die Kardanwelle abbauen<br />

– Getriebe h<strong>in</strong>aus – neues Getriebe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und am nächsten Tag<br />

s<strong>in</strong>d wir schon wie<strong>der</strong> probegefahren – <strong>der</strong>selbe Zirkus! Das hat e<strong>in</strong><br />

Vermögen gekostet.<br />

Doris Weißmüller: Wann war denn das?<br />

Alois Leimbeck: Das war <strong>in</strong> den 60-ern. Da b<strong>in</strong> ich ca. 25 mal gefahren.<br />

Die letzte Masch<strong>in</strong>e war die“Jubiläumsmasch<strong>in</strong>e“, da b<strong>in</strong> ich<br />

siebenmal auf den Semmer<strong>in</strong>g „Probegefahren“. Ich b<strong>in</strong> ja schon so<br />

am Führerstand gesessen, dass mich die Fahrdienstleiter ja nicht<br />

sehen, weil ich habe ja gewußt, dass ich ihnen den ganzen Fahrplan<br />

zusammenhaue, wenn ich auf <strong>der</strong> Strecke „liegenbleibe“. Wenn es<br />

passierte, dass wir auf <strong>der</strong> Strecke untauglich wurden, mussten<br />

wir bis zum nächsten Fernsprecher gehen, um anzurufen; „Wir<br />

stehen im Kilometer so und so und brauchen e<strong>in</strong>e Hilfslok, zum<br />

Abschleppen!“ Damals gabs noch ke<strong>in</strong>en Zugfunk auf <strong>der</strong> Strecke!<br />

<strong>Bei</strong>m Prototyp, bei <strong>der</strong> 2020.01, hat es das nicht gegeben. Aber da<br />

gab es wie<strong>der</strong> Probleme mit den Achsengetrieben. Die waren auch<br />

wie<strong>der</strong> von Simmer<strong>in</strong>g. Probleme gab es auch mit den Hutverzahnungen.<br />

Als wir sie dann <strong>der</strong> Bundesbahn verkauft haben, ist nur<br />

e<strong>in</strong>en Güterzug gefahren, bis es wie<strong>der</strong> aus war, weil dann war sie<br />

wie<strong>der</strong> kaputt. Dann erst hat die Firma Voith ihre Getriebe geliefert.<br />

Man hätte auch e<strong>in</strong> normales Mittelgetriebe, z.B.: das von <strong>der</strong> Firma<br />

Mercedes nehmen bzw. auch als Nachschaltgetriebe verwenden<br />

können. Aber da hätte die Firma zu wenig Eigenproduktionsanteil<br />

gehabt. So hat man halt lieber gebastelt und das hat e<strong>in</strong> Vermögen<br />

gekostet.<br />

Doris Weißmüller: Wer war Schuld daran?<br />

Alois Leimbeck: Die Kostruktion! E<strong>in</strong>deutig, weil das war nur e<strong>in</strong><br />

10 mm Schaltr<strong>in</strong>g, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gegenstielhülse h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gekommen ist<br />

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