„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung
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die Spur erweitert und e<strong>in</strong>en neuen Zwölfzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>-Motor von den<br />
Steyr-Werken e<strong>in</strong>gebaut.<br />
Rudolf Ivan: Ich b<strong>in</strong> sicher, dass die <strong>Lofag</strong> am Willen gescheitert<br />
ist, sie bestehen zu lassen. Das kam vom Vorstand und von den<br />
politischen Entscheidungsträgern so heraus. Es ist mir heute klar,<br />
dass gar nicht daran gedacht wurde, die <strong>Lofag</strong> jemals weiterleben<br />
zu lassen. Dass die USIA-Zeit für e<strong>in</strong> negatives Gesamtimage beigetragen<br />
hat, ist durchaus möglich. Wenn man hört, dass <strong>der</strong> damalige<br />
Werkdirektor gar nicht daran <strong>in</strong>teressiert war Floridsdorf weiter <strong>in</strong><br />
Betrieb zu belassen.<br />
Dazu hätte ich noch e<strong>in</strong>e Frage, die ich heute nicht mehr selbst<br />
beantworten kann: „Stimmt es, dass zu dem Zeitpunkt, als wir zur<br />
SGP gekommen s<strong>in</strong>d, dass die damalige Konzession des Großkesselbaues<br />
bei <strong>der</strong> <strong>Lofag</strong> geführt war, und nicht bei <strong>der</strong> SGP? Stimmt<br />
das? Ist also diese Konzession automatisch dann von <strong>der</strong> <strong>Lofag</strong> zum<br />
Paukerwerk übergegangen? Das Paukerwerk hat diese Konzession<br />
damals angeblich nicht gehabt. Ich habe das nur als Gerücht gehört,<br />
ich habe es nie wirklich erfahren.<br />
Johann Ka<strong>in</strong>z: Das kann kaum stimmen. Ich war jahrelang bei<br />
Waagner Biro und diese Firma stand immer <strong>in</strong> Konkurrenz zur SGP<br />
im Kesselbau, also muss das Paukerwerk e<strong>in</strong>e Konzession gehabt<br />
haben!<br />
Rudolf Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>ger: Die russische Besatzungsmacht war natürlich <strong>in</strong>teressiert,<br />
für ihr Land Sachen zu liefern und war natürlich nicht sehr<br />
am österreichischen Markt <strong>in</strong>teressiert.. Das ist ganz e<strong>in</strong>deutig und<br />
auch verständlich. Wenn ich da nur daran denke, wie <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e russische<br />
Vizedirektor <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht kontrolliert hat, ob die Nachtschicht<br />
arbeitet. Der hat sich schon dafür e<strong>in</strong>gesetzt, dass für Rußland etwas<br />
produziert wird. Der ist echt über die Planken gestiegen und hat<br />
kontrolliert, ob die Nachtschicht arbeitet. Wir haben damals Tag und<br />
Nacht für die Russen arbeiten müssen. Nach <strong>der</strong> USIA-Zeit hätte man<br />
die Standortfrage an<strong>der</strong>s lösen müssen und beim entsprechenden<br />
Willen <strong>der</strong> Beteiligten auch können. Man hat es halt nicht gemacht.<br />
Rudolf Schobesberger: E<strong>in</strong> Schweizer Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen<br />
war ja damals engagiert und die mussten feststellen, wel-