„… Bei uns in der Lofag …“ - Verband Wiener Volksbildung
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bekommen, weil es geheißen hat, es muss alles weg. Ich war bei<br />
ke<strong>in</strong>er Partei und nirgends. Und die, die bei <strong>der</strong> SPÖ waren, die s<strong>in</strong>d<br />
dr<strong>in</strong>nen geblieben. Das war Frau Weber und Herr Jonas. Der Jonas<br />
ist bei <strong>der</strong> Frau Lebet gesessen, die e<strong>in</strong> großer Nazi war, das werden<br />
Sie ja genau wissen. Das müssen Sie mir bestätigen. Warum s<strong>in</strong>d die<br />
e<strong>in</strong>en gekündigt worden und die an<strong>der</strong>en nicht?<br />
Rudolf Schobesberger: 1.600 Angestellte und 10.000 Arbeiter<br />
während des Krieges und <strong>der</strong> Rüstungsproduktion. danach e<strong>in</strong> zerstörtes<br />
und demontiertes Werk ohne Arbeit. Da konnten nicht alle<br />
übernommen werden.<br />
Johann Ka<strong>in</strong>z: Ich br<strong>in</strong>ge Ihnen das nächste Mal e<strong>in</strong>en Brief mit,<br />
den ich <strong>in</strong> die russischen Kriegsgefangenschaft von me<strong>in</strong>en Eltern<br />
bekommen hab und zwar schreibt mir me<strong>in</strong> Vater damals „es s<strong>in</strong>d<br />
nur mehr 600 Leute“ da. Diesen Brief habe ich im Jahr 1946 bekommen,<br />
nach Swerdlovsk (UdSSR). Ich habe noch zurückgeschrieben:<br />
„Um Gottes Willen, was wird mit mir werden?“<br />
Franz Böhm: Ja ja das stimmt schon, da waren wir vielleicht sogar<br />
nur 200 Leute im 46-er Jahr. Es gab ja ke<strong>in</strong>e Büros, wo hätten denn<br />
die Leute sitzen bzw. arbeiten sollen.<br />
Alois Ballek: Ich kann nur von Bekannten berichten, die da dr<strong>in</strong>nen<br />
waren. Ich war beim Siemens, da haben wir untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> die Zustände<br />
<strong>in</strong> den Betrieben geschil<strong>der</strong>t. Und die Entlassungen waren<br />
so, dass e<strong>in</strong>er von <strong>der</strong> Gefangenschaft nach Hause gekommen ist<br />
und entlassen war – da war ke<strong>in</strong> politischer Drang da, die Leute waren<br />
zu viele. Was hätten die <strong>in</strong> den Betrieben machen sollen, es gab<br />
ja ke<strong>in</strong>e Bestellungen, die Masch<strong>in</strong>en waren geplün<strong>der</strong>t.<br />
Frau Ferbl: Wurden die Aufträge <strong>der</strong> Russen bezahlt, o<strong>der</strong> als Reparationskosten<br />
e<strong>in</strong>behalten?<br />
DI Karl Mojzis: Da erzähl ich ihnen etwas. Mit e<strong>in</strong>em „STEYR-<br />
Baby“ musste ich ca. im Jahr 1950 um Material fahren nach Nie<strong>der</strong>österreich.<br />
Ich hatte ja gewusst was wir brauchen: T-Träger usw.<br />
Da haben mich die Russen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere Werke <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich<br />
geführt, die von den Russen okkupiert und stillgelegt worden s<strong>in</strong>d.