Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...
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Und dann spielt z.B. eine Rolle, Sie haben das vorhin ironisch angemerkt, ob es eine<br />
Auswahl beim Essen gibt. Für die alten Leute, die ich regelmäßig besuche, spielt die<br />
Möglichkeit, im Altenheim eine Auswahl zwischen zwei oder sogar drei Mahlzeiten bekommen<br />
zu können, eine ganz entscheidende Rolle. Das ist ein ganz wichtiger Punkt.<br />
Und weitere Frage der subjektiven Zufriedenheit: Gibt es <strong>für</strong> jeden, der es möchte, ein<br />
Einzelzimmer im Pflegeheim? Das ist z.B. aus meiner Sicht ein sehr zentrales Kriterium.<br />
Da müssen sich manche Bundesländer noch anstrengen. Ich habe eine 99jährige Verwandte,<br />
die in einer kleinen Stadt am Niederrhein in einer Pflegeeinrichtung der Diakonie<br />
lebt, in der es kein einziges Einzelzimmer gibt. Die alte Dame hat Geld genug und<br />
beglückt ihre <strong>Familie</strong> noch mit Teilen ihrer hohen Pension. Aber ein Einzelzimmer hat<br />
sie seit zehn Jahren nicht, weil es keines gibt. Das vielleicht als Beispiel <strong>für</strong> Kriterien<br />
subjektiver Zufriedenheit.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Jan</strong> <strong>Schröder</strong><br />
Herzlichen Dank. Kommen wir zur Schlussrunde mit noch einigen gezielten Fragen.<br />
Frau Reitsma, angesichts dieses europäischen Prozesses, retten uns da die Niederländer,<br />
indem sie ihren Fortschritt im Sinne Selbststeuerung hier einspeisen? Können Sie<br />
uns dazu etwas sagen?<br />
Liesbeth Reitsma<br />
Ich versuche etwas zu erreichen. Aber welchen Weg ich gehen muss, kann ich im Voraus<br />
nicht sehen. Aber es geschieht oft im Leben, dass man auf Wege kommt, die man<br />
selbst nicht wählt, die aber geschehen. Mit dem Patientenverband sind wir schon „nach<br />
Europa“ gelangt. Ob es auch gelingen wird, die verschiedenen Länder in Europa soweit<br />
zu bringen, weiß ich nicht. Ich mache im Moment einen Versuch mit verschiedenen<br />
Ländern und die können sich <strong>für</strong> Projekte einschreiben. Im Moment habe ich z.B. ein<br />
Projekt mit Portugal, Italien, Finnland und Holland. Ich habe schon oft Vertreter aus<br />
Deutschland gefragt, aber die sagen, wir haben nicht die Möglichkeiten oder kein Personal<br />
oder kein Geld, weil auch ein kleiner Teil vom Land selbst bezahlt werden muss.<br />
Und das ist dann immer schade. Ich hoffe und ich versuche, auch den Patientenverein<br />
in Zukunft mitzunehmen. Aber ich kann es nicht versprechen. Was ich versprechen kann<br />
ist, dass ich die Gelegenheit biete, Leute und Gruppen nach Holland einzuladen, dass<br />
sie sehen können, wie wir es machen. Das ist das Einzige was ich machen kann. Aber<br />
ich glaube, das ist schon viel, dass Sie sehen können, wie es funktioniert.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Jan</strong> <strong>Schröder</strong><br />
Vielen herzlichen Dank. Also doch nicht Mallorca, sondern Utrecht. Herr Gitschmann,<br />
wie sind Ihre Erfahrungen mit der Beteiligung in Hamburg, die Sie schon bei der Vorbereitung<br />
Ihres Projektes gemacht haben? Wie haben sich die Interessensverbände, die<br />
Selbsthilfeorganisationen eingebracht? Ermutigt Sie das, diesen Weg weiter zu gehen?<br />
<strong>Dr</strong>. Peter Gitschmann<br />
Ja unbedingt. Ich denke es ist wirklich gelungen, zu einem Konsens über die Rahmenbedingungen,<br />
auch die finanziellen, zu kommen. Es geht nicht um mehr Geld, sondern<br />
es geht darum, mit dem Vorhandenen umgehen und sich fachlich zu verständigen auf<br />
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