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Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...

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nach dem Gesetzestext nur dann erbracht werden kann, wenn die Leistung hierdurch<br />

voraussichtlich bei gleicher Wirksamkeit wirtschaftlich zumindest gleichwertig ausgeführt<br />

werden kann. Es wird also verglichen, was kann der Rehabilitationsträger anbieten, was<br />

kostet das, welche Wirkung hat das voraussichtlich. Und wenn wir jetzt dem behinderten<br />

Menschen das Geld geben, ist er oder sie dann in der Lage, mit dem gleichen Budget,<br />

das der Rehabilitationsträger verbrauchen würde, die gleiche Wirkung zu erzielen. Darüber<br />

hinaus wird den behinderten Menschen die Beweislast <strong>für</strong> diese voraussichtliche<br />

Wirksamkeit übertragen und verpflichtet, dem Rehabilitationsträger geeignete Unterlagen<br />

hierzu zur Verfügung zu stellen. Ich bin ganz gespannt, wie sich das in der Praxis<br />

darstellen wird.<br />

Ich denke dass bei uns in Deutschland bei der Frage nach den Budgets <strong>für</strong> behinderte<br />

Menschen zur gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft sehr deutlich wird, mit<br />

wieviel Misstrauen diese Diskussion belastet ist und dass noch weitgehend die Annahme<br />

verbreitet ist, dass man die Entscheidung über die richtige Verwendung des Geldes<br />

den behinderten Menschen eben doch nicht überlassen kann. Frau Reitsma wird uns<br />

nachher darüber berichten, ob solche Be<strong>für</strong>chtungen aus niederländischer Sicht richtig<br />

sind, denn dort werden die persönlichen Budgets nur teilweise gebunden, aber teilweise<br />

auch ganz ungebunden an die Klientinnen und Klienten weitergegeben. Wir werden ja<br />

nach dem Mittagessen hören, wie es die Niederländer machen. Ich glaube die sind da<br />

schon ein ganzes Stück weiter als wir. In England gibt es die sogenannten "peergroups"<br />

, das heißt also Gruppen von Betroffenen, die sich in solchen Fragen gegenseitig<br />

unterstützen und die miteinander ihre Interesse vertreten. Der Staat stellt auch Geld<br />

da<strong>für</strong> zur Verfügung, dass diese Betroffenen sich fortbilden können, um sich dann tatsächlich<br />

mit guter Qualität beraten und unterstützen zu können. Wir können in diesem<br />

Punkt noch viel von unseren Nachbarn im europäischen Ausland lernen und ich wünsche<br />

uns allen, dass wir mit noch viel mehr Vertrauen in die Kompetenzen der Klientinnen<br />

und Klienten an diesen Themen weiterarbeiten.<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Aufmerksamkeit.<br />

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