Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...
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Marktförderung und Verbraucherberatung<br />
Persönliche Budgets – so übereinstimmend die Teilnehmer/innen der Arbeitsgruppe –<br />
führen zu einer verstärkten marktwirtschaftlichen Orientierung in der Eingliederungshilfe.<br />
Der damit einhergehende Strukturwandel muss von allen Beteiligten planvoll und<br />
zielgerichtet vollzogen werden.<br />
Was darf in der Entwicklung „Persönlicher Budgets“ nicht eintreten?<br />
� Die individuellen Bedarfe werden festgestellt, aber die Budgets als finanzielle Ressource<br />
der einzelnen Hilfeempfänger reichen nicht aus, eine wiederkehrende Nachfrage<br />
entstehen zu lassen.<br />
� Eine Nachfrage ist nicht ausreichend, um einen Anbietermarkt zu initiieren.<br />
� Budgetinhaber als Marktteilnehmer und Verbraucher sehen sich Angeboten gegenüber,<br />
deren Preis-Leistungsverhältnis und Qualität sie ohne Verbraucherberatung<br />
und Information nicht angemessen beurteilen können.<br />
Der Arbeitsgruppe erscheint es, dass das Instrument „Persönliches Budget“ als Element<br />
wirkungsorientierter Steuerung ohne öffentliche Markt- und Strukturförderung, wie sie<br />
allenthalben in anderen Branchen alltäglich und selbstverständlich ist, nicht zur „Wirkung“<br />
kommt.<br />
Verbraucherberatung<br />
Beim Aufbau des Instruments der „Persönlichen Budgets“ spielt zu Beginn die öffentliche<br />
Förderung von unabhängigen Beratungsmöglichkeiten (z.B. auch durch Erfahrenen-<br />
und Betroffenenverbände) eine zentrale Rolle.<br />
In der Umgestaltung ihrer Dienste und Einrichtungen müssen sich die Träger und ihre<br />
Mitarbeiter darauf einrichten können, bedarfsgerechte „Kundenberatung“ erbringen zu<br />
können.<br />
Problemstelle 5 – Inanspruchnahme der Leistungen<br />
Betroffene, Angehörige, Mitarbeiter und die Verantwortlichen in den Einrichtungen, aber<br />
auch bei den Leistungsträgern müssen den Umgang mit dem neuen Instrument und<br />
seinen Prämissen erlernen und einüben. Das erfordert die Bereitschaft aller und natürlich<br />
auch die Bereitschaft, diesen Wandel finanziell zu fördern.<br />
Verwendungsnachweis<br />
In Rheinland-Pfalz werden die Budgets direkt und in bar an die Hilfeempfänger ausgezahlt.<br />
Ein Verwendungsnachweis ist nicht erforderlich. Eine Laufzeit und eine formalisierte<br />
Überprüfung der Wirksamkeit ist (noch) nicht vorgesehen. Begründet wird dieses<br />
Vorgehen häufig mit der Erzielung einer maximalen Selbstbestimmung.<br />
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