18.01.2013 Aufrufe

Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...

Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...

Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

tern und andere <strong>Familie</strong>nmitglieder die Arbeitgeberrolle übernehmen. Bei vielen Interessengemeinschaften,<br />

wie zum Beispiel bei "Per Saldo", kann man Informationen und Unterstützung<br />

auf diesem Gebiet bekommen. Sollte es einem Budgetinhaber trotz allem<br />

nicht gelingen, seinen Aufgaben gerecht zu werden, so sind im System Sicherheiten<br />

eingebaut, die da<strong>für</strong> Sorge tragen, dass eine Rückkehr in das System der Sachleistungen<br />

möglich ist.<br />

Anfänglich gab es Politiker, die meinten, man könne Menschen die Verantwortung <strong>für</strong><br />

die Geldmittel, die sie <strong>für</strong> ihre Hilfeleistungen benötigten, nicht anvertrauen. Die Gefahr,<br />

das Geld würde uneigentlich verwendet werden, wäre zu groß. So etwas hat sich nie<br />

ergeben. Die Menschen haben die beantragte Hilfe bitter nötig, um im täglichen Leben<br />

einigermaßen mithalten zu können. Bei den ersten Experimenten in den neunziger Jahren<br />

ließ man die Budgetinhaber über den genehmigten Gesamtbetrag verfügen. Dabei<br />

zeigte sich, dass man äußerst sorgfältig mit dem Geld umging, ja durch scharfe Verhandlungen<br />

mit dem Pflegepersonal mehr Stunden beköstigen konnte als mit dem heutigen<br />

System möglich wäre. Sehr schnell wurde offenbar, dass durch ein Persönliches<br />

Budget die Lebensqualität des Budgetinhabers erstaunlich verbessert wurde.<br />

Es ist äußerst wichtig, dass zukünftige Budgetinhaber vor der Entscheidung, das Abenteuer<br />

zu wagen, gründlich über alle Regeln und Verantwortlichkeiten aufgeklärt werden.<br />

6.6 Die gegenwärtig geltenden Regeln <strong>für</strong> das Persönliche Budget<br />

Das Gesundheitsministerium hat 1995 bestimmt, dass Menschen, die länger als drei<br />

Monate auf Pflege und Unterstützung angewiesen sind, im Rahmen des Persönlichen<br />

Budgets einen Geldbetrag zur Verfügung bekommen können als Alternative zu Sachleistungen.<br />

Heute verfügbare Gelder zur Bezuschussung von Persönlichen Budgets und dem<br />

Allgemeinen Gesetz zur Sonderleistungen (AWBZ)<br />

� Die Kosten <strong>für</strong> Pflege und Betreuung betragen f 295 Millionen Gulden, wovon tausend<br />

Gulden pro Budgetinhaber an Verwaltungskosten abgehen. Vom Juli 2001 an<br />

gibt es 20700 Budgetinhaber.<br />

� Die Kosten des Persönlichen Budgets <strong>für</strong> geistig Behinderte betragen <strong>für</strong> 7600<br />

Budgetinhaber 135 Millionen Gulden.<br />

� Die Kosten <strong>für</strong> Schwerbehinderte mit extrem hohem Pflegebedarf, belaufen sich auf<br />

5,1 Millionen Gulden <strong>für</strong> drei regionale Experimente mit 100 Teilnehmern, die seit<br />

<strong>Jan</strong>uar 2001 laufen.<br />

� Das Budget <strong>für</strong> die Sorge <strong>für</strong> Psychisch Kranke beträgt 19 Millionen Gulden <strong>für</strong> das<br />

Jahr 2001. Mit Experimenten wurde 1998 in fünf Regionen ein Anfang gemacht.<br />

2001 wurde das Persönliche Budget <strong>für</strong> diese Zielgruppe allgemein eingeführt mit<br />

150 Teilnehmern.<br />

� Zum Vergleich: die Gesamtausgaben <strong>für</strong> die oben genannten Budgetgruppen belaufen<br />

sich auf etwa 450 Millionen Gulden. Die Ausgaben <strong>für</strong> Sachleistungen aus dem<br />

AWBZ belaufen sich auf 30 Milliarden. Die Ausgaben <strong>für</strong> die Persönlichen Budgets<br />

sind da vergleichsweise sehr bescheiden!<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!