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Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...

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Ein Entwicklungsstrang führt von der Struktur- über die Prozess- zur Ergebnisqualität. In<br />

der Konsequenz wurden in der ersten Tagung Fragen bearbeitet wie: Wieviel Strukturqualität<br />

brauchen wir eigentlich, um positive Ergebnisse bei unseren Nutzern und Nutzerinnen<br />

zu erzielen? Hiermit soll allerdings nicht Wirkung mit Ergebnisqualität gleichgesetzt<br />

werden.<br />

Bereits damals stand schon die Frage im Raum: Wer soll wirkungsorientiert steuern?<br />

Dies wird ein Hauptthema der heutigen Tagung sein. Dahinter steckt der Entwicklungsstrang<br />

„Vom <strong>für</strong>sorglichen Versorgungsstaat zum aktivierenden schlanken Staat“. Herr<br />

Prof. Blanke, ich bitte das Nebeneinander von aktivierend und schlank zu entschuldigen.<br />

Dies spiegelt lediglich die Vermischung in der öffentlichen Diskussion wieder. Sie werden<br />

sicherlich nachher Ihren Teil dazu beitragen, dies zu sortieren.<br />

Ein dritter Strang führt von der input- über die output- zur outcome-orientierten Steuerung.<br />

Auch die kommunale Verwaltungsreform hat nach 10 Jahren endlich auch das<br />

Thema Wirkung entdeckt.<br />

Und ein letzter Strang, zu dem uns ein Schweizer Kollege in der letzten Tagung eine<br />

Steilvorlage geliefert hat, ist die Entwicklung von der konditionalen – also der Regelsteuerung<br />

– zur finalen (vulgo: zielorientierten) Rechtsetzung.<br />

In der zweiten Tagung, im Dezember letzten Jahres, haben wir uns dann mit dem Thema<br />

„Anreizsysteme in der sozialen Arbeit als Instrument wirkungsorientierter Steuerung“<br />

auseinander gesetzt, bspw. ausgehend von folgender Fragestellung: Was hat heutzutage<br />

der Betreiber eines Jugendheimes davon, wenn er einen Jugendlichen in die <strong>Familie</strong><br />

reintegriert. Betriebswirtschaftlich nicht viel! Er hat einen leeren Platz und damit ein Finanzierungsproblem.<br />

Gleiches gilt auch <strong>für</strong> aktivierende Pflege in Altenheimen und Sie<br />

können es <strong>für</strong> fast alle Felder sozialer Arbeit durchdeklinieren. Erfolg wird oftmals mit<br />

Kundenverlust und damit Einnahmeverlust bestraft<br />

Dies ist aber nur ein Zweig dessen, was wir unter der Überschrift „Anreizsysteme“ diskutiert<br />

haben. Ein weiterer zentraler Anreiz <strong>für</strong> wirkungsvolle soziale Arbeit ist die Motivation.<br />

Was bringt Menschen dazu, in Wirkungen zu denken? Auch hierzu hat die zweite<br />

Tagung Anstösse gegeben.<br />

Verlassen wir aber nun den Rückblick und wenden wir uns der vor uns liegenden Tagung<br />

zu.<br />

Setzt man sich mit dem Komplex „Wirkung“ näher auseinander, stößt man irgendwann,<br />

früher oder später, unvermeidlich auf die Frage: Wer definiert die erwünschten, mit öffentlichen<br />

Geldern zu finanzierenden Wirkungen? Wenn einem Menschen ein persönliches<br />

Budget übereignet wird, sei es <strong>für</strong> die Kinderbetreuung in Form einer KITA-Card,<br />

sei es jetzt wie im SGB IX vorgesehen <strong>für</strong> den Behindertenbereich, dann kommt schnell<br />

die Frage auf: Was darf man denn damit?<br />

Wer definiert, was man damit darf?<br />

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