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Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...

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Im Moment sind die Patientenorganisationen wie auch die Dachorganisation sowohl in<br />

der Provinz als auch in den Städteteilen ganz gut organisiert und benutzen alle ihre<br />

Möglichkeiten, um mit den Gemeinden und der Provinz zu sprechen. Die Beschlüsse<br />

von dort müssen mit dem Patientenverein besprochen werden. Wenn die ihre Zustimmung<br />

nicht geben, dann kommt das nicht durch. Das ist im Moment die Regel. Und das<br />

ist auch im Moment mit dem Ministerium so abgesprochen.<br />

Ich glaube, dass dazu hier in Deutschland noch etwas fehlt. Auch, weil es wirklich erstaunlich<br />

ist, dass hier niemand von den Patientenvereinen anwesend ist. Ich habe<br />

Herrn <strong>Schröder</strong> gefragt, ob die eingeladen sind, ich verstehe das nicht. Und die <strong>Senioren</strong>parteien<br />

sind auch nicht hier. Die haben dabei doch eine wichtige Rolle zu spielen,<br />

auch demografisch gesehen <strong>für</strong> die Zukunft. Wenn wir in Holland sehen, dass bis 2040<br />

so eine große Menge Leute älter und älter werden und auch eine Menge an Pflege<br />

brauchen, dann glaube ich nicht, dass die nicht in der Lage sind, um das zu besprechen<br />

und auch ihre Rolle zu spielen. Wir sollten auf europäischer Ebene versuchen, eine<br />

bessere Zusammenarbeit zu finden, auch in Deutschland, aber das ist nur ein Umweg.<br />

Ich denke, dass auch Sie die Verantwortung haben, auch Repräsentanten aus den Patientenvereinigungen<br />

mitzunehmen und denen zu sagen, lasst uns das zusammen machen.<br />

Es ist nicht gut, dass Sie entscheiden, wie die Zukunft der personengebundenen<br />

Budgets aussieht, unabhängig davon, wie gut ihre Meinung dazu ist. Ich glaube, dass<br />

Sie überzeugt sind, dass es gut geht. Ich finde es nicht gut, dass das nicht zusammen<br />

gedacht wird.<br />

<strong>Dr</strong>. Bernd Schulte<br />

Eine Bemerkung zu dem niederländischen Engagement. Ich würde sagen, dass ein persönliches<br />

Budget auf die Weise wie in den Niederlanden in Deutschland nicht zu Stande<br />

kommen kann. Und zwar deshalb nicht, weil wir diese Strukturen, die dort vorhanden<br />

sind, nämlich diese Patients Organisations, wie es im Englischen heißt, einfach<br />

schlichtweg nicht haben. Und warum haben wir sie nicht? Einer der Gründe, die ich da<strong>für</strong><br />

namhaft machen würde, ist, dass dieses Potenzial, was dort in Lobbyismus mündet, -<br />

ähnlich in Schweden und im Vereinigten Königreich -, bei uns sehr stark von den großen<br />

Wohlfahrtsverbänden absorbiert wird. Genauso, wie die anderen Länder solche Wohlfahrtsverbände<br />

wie wir nicht haben, mit dieser Zahl von Freiwilligen, haben wir sozusagen<br />

dieses freie Potenzial nicht, weil die Leute, die bei ihnen in den Patientenverbänden<br />

sitzen, bei uns zum Teil in den Wohlfahrtsverbänden sitzen. Dann sagen natürlich die<br />

Wohlfahrtsverbände, wir nehmen diese Lobbyfunktion auch wahr. Und das tun sie auch.<br />

Aber sie machen das natürlich nicht 100-prozentig, sondern sie sind gleichzeitig Leistungserbringer,<br />

zum Teil Leistungsträger, sie sind also politische Lobbyisten <strong>für</strong> ihre Organisation,<br />

sie sind auch Arbeitgeber <strong>für</strong> ihr Personal. Das sind Rollenkonflikte, die es<br />

ausschließen, würde ich dezidiert sagen, dass man so effektiv lobbyistisch wirken kann<br />

wie in Holland oder im Vereinigten Königreich.<br />

Eine zweite Bemerkung möchte ich zum Verbraucherschutz machen, das klang heute<br />

Morgen mal an. Dort gibt es ein ähnliches Problem. Der Verbraucherschutz ist bei uns<br />

auch sehr schwach entwickelt. Ich bin im letzten Jahr in London gewesen beim dortigen<br />

Consumer Council. Dort sind allein 12 Personen nur mit dem Vergleich von medizinischen<br />

und sozialen Leistungen beschäftigt. Das ist auch ein Phänomen, was wir bei uns<br />

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