Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...
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Wohngruppen. Will man psychisch Kranke wirkungsvoll resozialisieren, müssen die verfügbaren<br />
Zuschüsse drastisch aufgestockt werden.<br />
Bürgerinnen und Bürger lassen Ihre Forderungen in der Politik auch hören, aber dort<br />
wird noch allzu oft anders entschieden, trotz großen Wohlstandes und einer gut gefüllten<br />
Staatskasse. Die Extraleistungen, die dem Gesundheitswesen bis jetzt zugewiesen<br />
wurden sind unzureichend und können die Lage nicht verbessern, solange der Personalmangel<br />
bleibt.<br />
Poldermodell und Dezentralisation<br />
Die Niederlande haben sich <strong>für</strong> eine Landespolitik auf Abstand entschieden. Gesellschaftliche<br />
Einrichtungen wie Krankenversicherungsträger, Leistungsträger, Provinz-<br />
und Gemeindeverwaltungen, Gewerkschaften und Patientenverbände müssen an einem<br />
Strick ziehen, um die von der Staatskasse bewilligten Gelder zu verteilen und Planungsmodelle<br />
<strong>für</strong> die Zukunft zu erstellen. Auch Absprachen über Umfang, Preis, Qualität<br />
und Mitspracherecht müssen auf dieser Ebene getroffen werden.<br />
Netzwerke<br />
In jeder Stadt oder jedem Kreis muss es ein Forum von Betroffenen geben, das als Mitsprachegremium<br />
nach Verabredung mit der Gemeindeverwaltung die politischen Maßnahmen<br />
und die Ausgaben <strong>für</strong> das Gesundheitswesen kritisch beobachtet. Auch die Sozialleistungen<br />
werden von dort aus geprüft. Das Provinzialforum sammelt und analysiert<br />
die Ergebnisse, die aus den Gemeinden kommen, stellt Vergleichungen an und informiert<br />
die Bürger, die Zentralregierung und die Patientenverbände.<br />
Die nationale Dachorganisation von Chronisch Kranken und Körperbehinderten, der<br />
"Chronisch Zieken en Gehandicaptenraad", kurz "CG-Raad" und die Dachorganisation<br />
<strong>für</strong> alle Patienten- und Behindertenverbände, die "Föderation der niederländischen Patienten-<br />
und Konsumentenverbände", in deren Vorstand ich sitze, leiten auf nationaler<br />
Ebene die Verhandlungen mit Vertretern der Landespolitik. So entsteht ein flächendeckendes<br />
Netzwerk. Diese Arbeit erfordert ein großes Maß an Einsatz der Vorstände<br />
aller Patienten-, Behinderten- und <strong>Senioren</strong>verbände. Alle Vorstandsmitglieder arbeiten<br />
ehrenamtlich. Nur die Mitarbeiter der Büros werden aus den mäßig fließenden staatlichen<br />
Zuschüssen entlohnt.<br />
Neuordnung des Gesundheitswesens und eine allgemeine Basisversicherung<br />
In der 2002 beginnenden neuen Legislaturperiode wollen die politischen Parteien das<br />
Gesundheitswesen reformieren. Der Plan <strong>für</strong> die Modernisierung des "Allgemeinen Gesetzes<br />
zu den Sonderleistungen der Krankenkassen" wurde am 3. Juli diesen Jahres<br />
vom Gesundheitsministerium der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Die Bürger des Landes müssen in den kommenden Monaten mit Hilfe einer umfangreichen<br />
Kampagne umfassend über die Neuerungen, über ihre Rechte und Pflichten in<br />
diesem Zusammenhang, aufgeklärt werden.<br />
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