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Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...

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<strong>Dr</strong>. <strong>Jan</strong> <strong>Schröder</strong><br />

Sie ersparen uns die Zertifizierung der pflegenden <strong>Familie</strong>n. Das ist schon mal tröstlich.<br />

Frau Reitsma, Sie wollten direkt noch etwas sagen.<br />

Liesbeth Reitsma<br />

Das hat mein Herz angesprochen, was Sie gesagt haben. Danke schön. Im Moment gibt<br />

es in Holland eine ganz große Diskussion über die Gleichberechtigung von Bürgern.<br />

Was wir immer noch sehen, obwohl wir schöne Vorbilder haben <strong>für</strong> den BGB ist, dass<br />

die Bürger, die eine Krankheit oder eine Behinderung haben, doch eine andere Art Behandlung<br />

bekommen als wir uns eigentlich wünschen. Ich glaube, dass das im Moment<br />

eine ganz große Diskussion ist, weil auch unser Grundgesetz im holländischen Staat<br />

da<strong>für</strong> keine Regeln kennt. Man hat wohl Sachen aufgenommen <strong>für</strong> Leute, die homosexuell<br />

sind, aber nicht <strong>für</strong> Bürger, die eine Behinderung haben. Deswegen führt die<br />

Dachorganisation im Moment eine ganz große Diskussion mit der Regierung, um das zu<br />

verändern. Und wenn im Zeichen der Gleichberechtigung jeder, der eine Behinderung<br />

oder eine Krankheit hat oder alt wird und Gebrechen hat, die gleiche Behandlung bekommt,<br />

dann glaube ich, dass das ein großer Schritt weiter in die Richtung ist, dass wir<br />

auch die gleichen Rechte bekommen.<br />

<strong>Dr</strong>. Peter Gitschmann<br />

Um die Podiumsdiskussion zu eröffnen würde ich gerne mal was mit Frau Baehrens diskutieren,<br />

nämlich ihre Einschätzung des Vertragsrechtes im SGB XI und BSHG. Ich sehe<br />

es wirklich völlig anders. Ich halte dieses neue Vertragsrecht, gerade unter dem Aspekt<br />

der Ermöglichung von Selbststeuerung <strong>für</strong> einen richtigen und guten Ansatz. Denn<br />

hier wird in einem Maße, wenn es funktioniert, Transparenz geschaffen über Leistungen,<br />

über Leistungsinhalte, über Qualität und eben dann auch über Preise, die es bisher<br />

nicht gab. Das ermöglicht mehr Selbststeuerung als wir im guten alten Kostendeckungsprinzip<br />

und Pauschaleinheitspflegesatz in der Eingliederungshilfe jemals hatten.<br />

Ich teile auch nicht ihre Einschätzung, dass es überhaupt nicht funktioniert und dass<br />

allenthalben nur über die Vergütungsvereinbarung geredet wird. Ich habe keinen Überblick<br />

wie es insgesamt aussieht, aber <strong>für</strong> Hamburg kann ich es relativ gut beurteilen und<br />

da ist es ausdrücklich anders. Wir haben sehr dezidierte präzise Leistungsvereinbarungen,<br />

in der Eingliederungshilfe, in der ambulanten und in der stationären und in der teilstationären.<br />

Wir haben sehr differenzierte Qualitätsvereinbarungen, ein vereinbartes<br />

Berichtswesen zur Qualitätsentwicklung, und wir machen Qualitätsprüfungen. Und wir<br />

reden auch über die Vergütung. Als Letztes, was ich auch nicht teile ist Ihre angedeutete<br />

Lösung, man möchte das doch alles Schiedsstellenfähig machen und dann ist doch die<br />

Schiedsstelle da, die diese ganzen Probleme löst. Das halte ich auch <strong>für</strong> vollkommen<br />

falsch. Wir haben diesen gesetzgeberischen Auftrag seit 1.1.1999, das ist ebenfalls ein<br />

gemeinsamer Lernprozess, wo sich was miteinander entwickeln muss. Was völlig anders<br />

und völlig differenzierter ist als bisher. Ich denke wir sind da auf dem Weg. Und<br />

jetzt zu sagen, wir brauchen einen <strong>Dr</strong>itten, der <strong>für</strong> uns entscheidet, das ist eigentlich<br />

schon die Kapitulation vor diesem Auftrag. Würde ich also völlig anders sehen. Ich denke<br />

es lohnt auf diesem Weg weiterzugehen.<br />

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