Dr. Jan Schröder - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen ...

Angebote zu verändern. Hiermit könnte z.B. der frühzeitige Einzug in ein Heim durch
andere Wohnangebote verzögert werden.
In den Niederlanden werden hier betreute Hausgemeinschaften angeboten, die eine
gute Akzeptanz haben und die sowohl die Fähigkeiten als auch die Zufriedenheit der
Bewohner/innen fördern.
Fraglich ist an dieser Stelle aber die Übertragbarkeit des Modells. In den Niederlanden
werden die Bewohner/innen beispielsweise durch sogenannte Consulenten betreut, die
bei der Kommune angestellt sind. Hier wäre zu bestimmen, wer in Deutschland diese
Aufgabe wahrnehmen kann. Es gibt entsprechende Verfahren der Hilfebedarfsbestimmung
und -fortschreibung, die ggf. anzupassen sind. Die zur Verfügung gestellten Mittel
unterliegen einer Zweckbindung mit entsprechenden Verwendungsnachweisen, deren
Verfahren zumindest kritisch zu hinterfragen wären. Auch die bisherige Laufzeit des Projektes
ist möglicherweise zu gering, um valide Erfolgsurteile zu rechtfertigen.
Ergebnisse -3-
Pflegeheim als Angebotsform weiterhin notwendig aber nicht
mehr mit Heimcharakter
demographische Entwicklung (Lebensalter, Singles, junge Alte)
erfordert zeitnahe und planvolle Systemänderung
abgestuftes Angebotssystem, aber jeder Baustein muss sich
rechnen
Finanzierung und Programmatik in der ambulanten Pflege
derzeit im Widerspruch
Modellversuch in Sachsen-Anhalt, der Versorgungsstruktur
breiter anlegt, um Eintritt in stationäre Pflege hinaus zu
schieben/zu vermeiden
Festzuhalten blieb, dass Pflegeheime als Angebotsform weiterhin notwendig sein werden.
Hier sollte aber der Heimcharakter kritisch auf den Prüfstein gestellt werden.
Für die weitere Entwicklung der Angebotsformen ist zudem zu berücksichtigen, dass
aus der demographischen Entwicklung neuen Anforderungen an die Leistungserbringer
hervor gehen. Die Schaffung neuer Angebote oder auch die Weiterentwicklung der bestehenden
Angebote erfordert eine zeitnahe und planvolle Systemänderung.
Ziel sollte ein abgestuftes Angebotssystem sein, wobei hier erst am Ende der Versorgungskette
die stationäre Unterbringung in Heimen stehen kann. Natürlich muss sich
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