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Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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C. perfringens Typ B würden eine solche Hülle bilden und somit in den Protozoen<br />

überleben können, könnte auch die Pansenpassage überstanden werden.<br />

Um allerdings den Darm zu erreichen, in dem eine Resorption von BoNT überhaupt<br />

erst möglich wäre, müsste noch der Labmagen passiert werden. Es stellt sich die<br />

Frage, ob die Pansenprotozoen, die in den Labmagen gespült werden, und mit ihnen<br />

die Clostridien, dort nicht infolge des sauren pHs zersetzt würden. Wäre dies nicht<br />

der Fall, könnten die Protozoen als Trojanische Pferde dienen und somit eine Ansiedlung<br />

von schädlichen Clostridien ermöglichen. Literatur hinsichtlich der Überlebensfähigkeit<br />

von Clostridien in Protozoen fehlt allerdings. Auch ob C. botulinum<br />

Typ C oder C. perfringens Typ B überhaupt zur Bildung einer solchen Schutzhülle<br />

fähig sind, ist nicht beschrieben worden.<br />

Folglich besteht weiterer Forschungsbedarf auf verschiedenen Gebieten: zum einen<br />

sollten die Versuche mit weiteren Kontroll-, aber auch Schadsilagen wiederholt<br />

werden, um die bei der vorliegenden Arbeit gewonnenen Erkenntnisse zu stützen.<br />

Aber auch Grundlagenforschung bezüglich C. botulinum und C. perfringens hinsichtlich<br />

ihres Fermentaionsverhaltens und dem Zusammenleben mit originären Pansenbakterien<br />

sind unabdingbar zum Verständnis der Abläufe im Vormagensystem des<br />

Wiederkäuers. Von besonderem Interesse sind hierbei auch die Wechselwirkungen<br />

von Schadgrassilagen und Clostridien im engeren Sinne. Es stellt sich die Frage, ob<br />

durch den verstärkten proteolytischen Abbau des Reineiweißes Stoffe entstehen, die<br />

auf das Clostridienwachstum förderlich wirken.<br />

Des Weiteren sollte auch die Überlebensfähigkeit von Clostridien in Protozoen und<br />

die Resistenz von Protozoen gegenüber der Labmagenpassage weiter aufgeklärt<br />

werden.

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