20.01.2013 Aufrufe

Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 79 -<br />

Auch bei Zulage von C. botulinum, 2 mL bildeten sich zwei Plateaus. Hier war jedoch<br />

das erste (Tag 10 bis 14) deutlich niedriger als das zweite (Tag 15 bis 18).<br />

Eine Erklärung hierfür stellt neben der Beeinträchtigung der Proteolyten eine zusätzliche<br />

Hemmung der HAB durch die Zulage der doppelten Menge C. botulinum dar.<br />

Hierdurch könnte der geringgradige Anstieg der Ammoniakproduktion bei dieser<br />

Zulage erklärt werden. Nach Absetzen der Clostridien erholten sich die HAB wieder<br />

und produzierten mehr Ammoniak; im Versuch kam es zu diesem Zeitpunkt zu einem<br />

stärkeren Anstieg der Ammoniakkonzentration (S-11: +27,3 %, S-05: +50,8 %, vergl.<br />

Tab. 9.139). Erst nach Absetzen der Silage könnten sich auch die Proteolyten<br />

erholen und die Ammoniakgehalte sanken auf das Niveau der Kontrollphase (7 bis 9<br />

mmol/L), wie es im Versuch beobachtet wurde (vergl. Abb. 5.2).<br />

Konkurrierten die Clostridien hingegen durch ihre proteolytische Aktivität stärker mit<br />

den HAB um deren Energiequelle, wenn anstatt 1 mL C. botulinum 2 mL hinzugegeben<br />

wurden, könnte das ebenfalls den weniger starken Anstieg der Ammoniakkonzentration<br />

erklären. So bestände nach Absetzen der Clostridien möglicherweise<br />

keine Konkurrenz mehr für die HAB und die Ammoniakwerte stiegen wie beobachtet<br />

an.<br />

Anders sahen die Auswirkungen bei Zulage von C. perfringens (2 mL) auf die<br />

Ammoniakkonzentration aus. An Tag 10 war ein Anstieg zu verzeichnen, bis Tag 19<br />

verblieben die Konzentrationen auf einem Plateau. Der Anstieg der Ammoniakkonzentration<br />

nach Absetzen der Clostridien, der bei Zulage von C. botulinum, 2 mL<br />

beobachtet werden konnte, fehlte hier. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass die<br />

Beeinträchtigung der HAB durch C. perfringens größer ist als die durch C. botulinum<br />

Dadurch bleibt die Ammoniakkonzentration zwischen Tag 10 und 18 konstant- die<br />

HAB erleben nicht den starken Reboundeffekt wie bei Zulage von C. botulinum<br />

(vergl. Abb. 5.3). Geht man hingegen von der Theorie aus, dass die Veränderungen<br />

der Ammoniakkonzentration auf die proteolytische Aktivität der Clostridien zurückzuführen<br />

war, gilt bei Zulage von 2 mL C. perfringens die Vermutung, dass hier eine<br />

größere Nahrungskonkurrenz für die HAB bestand. Diese erholten sich langsamer<br />

als nach Zulage von C. botulinum. Dennoch produzierte C. perfringens aber nicht so<br />

viel Ammoniak wie die HAB, daher stieg die Konzentration nicht an, sondern blieb<br />

konstant.<br />

Bei einer verlängerten Clostridienzulage von neun Tagen stieg die Ammoniakkonzentration<br />

bei K-01 nicht an. S-11 verhielt sich bei 1 mL und bei 2 mL Clostridienzulage<br />

identisch. Ab Tag 10 stieg die Konzentration erstmals stark an (S-11, 1 mL:<br />

+54,3 %, S-05: +73,7 %). Ein weiterer kleinerer Anstieg erfolgte vier Tage später<br />

(S-11, 1 mL: +6,37 %, S-05: +4,06 %). Erst ab Tag 16 sank die Konzentration wieder<br />

ab. Eine Erklärung für den Anstieg der Bildung von Ammoniak könnte auch hier in<br />

einer Umstrukturierung der Bakterienpopulation liegen. Durch die Hemmung proteolytischer<br />

Bakterien werden weniger Enzyme produziert, welche die HAB hemmen. Da<br />

kontinuierlich weiter Clostridien zugeführt werden, sinkt die Ammoniakkonzentration<br />

erst gegen Ende der Clostrdienzulage ab. Zieht man die Eigenproduktion von Ammoniak<br />

durch die Clostridien als Erklärung heran, würde sich auch hiermit der Anstieg<br />

der Ammoniakkonzentration während der Clostridienzulage erklären lassen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!