Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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Die Schadgrassilage S-05 bewirkte wiederum einen höheren Ammoniakanstieg als<br />
S-11.<br />
Die übrigen Fermentationsparameter, sowie die Protozoenaktivität blieben durch die<br />
Clostridienzulage unverändert.<br />
Tab. 6.1: Prozentualer Anstieg der Ammoniakkonzentration an den Tagen 10 bis<br />
14 (Clostridienzulage), bzw. Tag 15 bis 18 (Absetzen der Clostridien bis<br />
zum Ende der Silagezulage) im Vergleich zur Kontrollphase (Tag 7<br />
bis 8)<br />
Prozentualer Anstieg im Vergleich zur Kontrollphase<br />
Zulage Tag 10-14 Tag 15-18<br />
K-01, C. perfringens, 1 mL 25,2 -3,15<br />
K-01, C. botulinum, 1mL 43,1 20,6<br />
K-01, C. perfringens, 2mL 2,56 -14,6<br />
K-01, C. botulinum., 2mL 8,67 2,74<br />
S-11, C. perfringens, 1 mL 72,2 45,6<br />
S-11, C. botulinum, 1mL 76,6 61,4<br />
S-11, C. perfringens, 2mL 36,8 37,4<br />
S-11, C. botulinum, 2mL 35,9 73,0<br />
S-05, C. perfringens, 1 mL 109 83,3<br />
S-05, C. botulinum, 1mL 110 119<br />
S-05, C. perfringens, 2mL 47,2 53,0<br />
S-05, C. botulinum, 2mL 68,8 155<br />
Die unterschiedlichen Wirkungen der Clostridienspezies und –mengen auf die<br />
Ammoniakkonzentration wurden auf eine unterschiedlich starke Beeinflussung der<br />
Pansenbakterien, insbesondere der proteolytischen Pansenbakterien und der HAB<br />
(Hyper Ammonia producing Bacteria) zurückgeführt. Eine alternative Erklärung für<br />
den Ammoniakanstieg könnte die Eigenproduktion durch die Clostridienstämme sein.<br />
Auch eine Kombination beider möglicher Effekte kann nicht ausgeschlossen werden.<br />
Außer auf den Parameter Ammoniakkonzentration konnten bei Messung vom pH-<br />
Wert, der Bildung flüchtiger Fettsäuren, des bakteriellen Proteingehalts, der Gasproduktion<br />
und –zusammensetzung und der Beurteilung der Aktivität der Protozoen<br />
keine Einflüsse durch die Clostridienzulage auf die Fermentation beobachtet werden.<br />
Zusammenfasend lässt sich feststellen, dass sowohl Clostridium botulinum als auch<br />
Clostridium perfringens bei den ruminalen Fermentationsparametern zu Veränderungen<br />
der Ammoniakkonzentration in der Fermenterflüssigkeit bei Grassilagefütterung<br />
führten. Hierbei beeinflusste sowohl die Spezies, als auch die Menge der<br />
Zulage das Ergebnis. Des Weiteren wurde auch gezeigt, dass Schadgrassilagen mit<br />
auffällig niedrigen Reineiweißanteilen diesen Effekt verstärkten. Andere Fermentationsparameter<br />
blieben unbeeinflusst.