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Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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1 Einleitung<br />

- 1 -<br />

In den letzten zwei Jahrzehnten tritt in deutschen landwirtschaftlichen Milchviehbetrieben,<br />

deren Fütterung auf Grassilage basiert, ein Krankheitsbild unbekannter<br />

Genese auf, das mit Nachgeburtsverhaltung, Sterilität, erhöhter Milchzellzahl, Lahmheiten,<br />

Stoffwechselerkrankungen, Verdauungsstörungen, Labmagenverlagerung<br />

und Festliegen bis hin zu plötzlichen Todesfällen einhergeht und somit zu einer<br />

hohen finanziellen Belastung der Betriebe führt. Untersuchungen auf Stoffwechselerkrankungen,<br />

latente Pansenazidosen oder Hypocalzämien ergeben negative Ergebnisse<br />

(EICKEN 2005a, b).<br />

Eine These zur Ätiologie dieses unspezifischen Krankheitsbildes stammt von<br />

EICKEN (2005a). Er sieht einen Zusammenhang mit der Eiweißzusammensetzung<br />

der eingesetzten Silagen, da diese vermehrt einen erniedrigten Reineiweißanteil aufwiesen.<br />

Außerdem führte sowohl ein Absetzen oder Verschneiden der Silagen, als<br />

auch ein Zusatz von Futtermitteln mit hohem Reineiweißanteil zur klinischen<br />

Besserung (EICKEN 2005b). Diese Erkrankung wird als „Faktorenerkrankung Milchviehherde“<br />

bezeichnet. Auswirkungen der betroffenen Silagen auf die Pansenfermentation<br />

in vitro wurden bereits nachgewiesen (GAST 2010; GRESNER 2011;<br />

LUMPP 2011; THEERMANN 2011; WICHERN 2011).<br />

Eine zweite These wurde von BÖHNEL et al. (2000) aufgestellt. Er vermutet den<br />

ätiologischen Zusammenhang des Krankheitsbildes in der Kontamination der Futtermittel<br />

mit Clostridien, da Antikörper gegen das ubiquitär vorkommende Botulinumtoxin<br />

im Blut und der Erreger selbst im Kot erkrankter Tiere sporadisch detektiert<br />

werden konnten. Pathogenetisch soll es zur Ansiedlung von Clostridium botulinum im<br />

unteren Darmabschnitt und somit zu einer kontinuierlichen Resorption des<br />

Botulinumtoxins kommen.<br />

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu klären, ob Clostridium botulinum und<br />

Clostridium perfringens Auswirkungen auf die Pansenfermentation in vitro haben<br />

oder die Kombination von Silagen mit auffällig niedrigen Reineiweißanteilen und<br />

Clostridien zu Schädigung oder Veränderung der Pansenfermentation in vitro führen.<br />

Auch eine mögliche Auswirkung auf die Protozoenpopulation soll hierbei untersucht<br />

werden.

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