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Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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- 7 -<br />

Überleben von K. aerogenes mit einer Glucose-Polysaccharid-Kapsel in Zusammenhang<br />

stand, die unter anaeroben Bedingungen aus vom Protozoon bereitgestellten<br />

Zuckern gebildet wurde. Die Beständigkeit hing davon ab, wie schnell die Kapsel<br />

gebildet oder das Bakterium verdaut werden konnte.<br />

Eine solche Schutzhülle könnte auch für andere Bakterien wie C. botulinum und<br />

C. perfringens eine Möglichkeit darstellen einer protozoalen Digestion im Pansen zu<br />

entgehen. Für diese Clostridienarten ist eine derartige Kapselbildung nicht beschrieben,<br />

aber für andere. So wurde die Herstellung von Kapselbestandteilen, den<br />

amylopectinartigen Polysacchariden, auch in Clostridium pasteurianum als einziges<br />

mengenmäßig signifikantes Glucan nachgewiesen (DARVILL et al. 1977). Die<br />

Produktion der Polysaccharide erfolgte vor der Sporulation. Auch in Clostridium<br />

butyricum wurde ein intrazelluläres Polysaccharid kurz vor Ende der exponentiellen<br />

Phase beschrieben (BERGERE et al. 1975). Es trat im Zellcytoplasma der Zelle als<br />

große Granula auf. BALDASSARRI et al. (1991) wies die Bildung einer dünnen<br />

ruthenium-rot-positiven Schicht bei Clostridium difficile während des Wachstums in<br />

glucosehaltigem Medium nach. Die 10-20 nm dicke Kapsel bestand aus Polysacchariden.<br />

Ebenso wurde eine Polysaccharidhülle bei Clostridium perfringens<br />

Hobbs Typ A beschrieben (CHERNIAK u. FREDERICK 1977).<br />

Tab. 2.4: Lebensfähige Bakterien im Pansenprotozoon Ent. caudatum nach<br />

Ingestion (COLEMAN 1967; WILLIAMS u. COLEMAN 1992)<br />

Bakterienart Inkubationszeit Lebensfähige Bakterien (%) aller<br />

(Min.)<br />

inkorporierten Bakterien<br />

E. coli 30 12,3*<br />

K. aerogenes 150 35<br />

P. mirabilis 150 82<br />

Serratia marcescens 150 60<br />

B. megaterium 5 0<br />

Sc. bovis 150 1-7<br />

Unidentifiziertes 150 8-70<br />

Stäbchen<br />

*durchschnittliche Überlebenszeit von E. coli in den Futtervakuolen von<br />

Ent. caudatum betrug fünf Min.<br />

2.3 Bakterien und deren Funktion im Pansen<br />

Bakterien, die aus dem Pansen isoliert werden können, werden in sogenannte<br />

„echte“ Bakterien (s. Abb. 2.2) und solche, die nur temporär über die Umwelt in den<br />

Pansen gelangt sind, eingeteilt (GALL u. HUHTANEN 1951). Unter anderem müssen<br />

folgende Bedingungen von „echten“ Pansenbakterien erfüllt werden:<br />

1. anaerober Stoffwechsel<br />

2. Anzahl: >1 Mio./g frischen Panseninhalts

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