Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 47 -<br />
3.8.2 Färbemethoden zur Differenzierung von Clostridien in<br />
Protozoen<br />
Um herauszufinden, ob Protozoen Clostridien inkorporieren, wurden weitere Färbeversuche<br />
durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden die Bodensätze der Proben aus<br />
der Proteinbestimmung nach dem ersten Zentrifugationsschritt verwendet. Mit einer<br />
Öse wurden sie auf einem Objektträger ausgestrichen und nach Trocknen und<br />
Hitzefixierung nach Gram gefärbt. Durch verschiedene Versuchsansätze sollte die<br />
Menge an Protozoen und gleichzeitig die Sauberkeit der Proben verbessert werden<br />
(s. Tab. 9.8).<br />
Ein zusätzlicher Zentrifugationsschritt mit 30 %-iger Saccharoselösung sollte die<br />
Menge an Protozoen im Bodensatz steigern, da diese osmophil sind. Während der<br />
Waschschritte mit 0,9 %-iger NaCl sollte der Anteil an freien Bakterien und<br />
Dreckpartikeln verringert werden.<br />
Die unterschiedliche Behandlung brachte keinerlei Verbesserung in der Protozoenausbeute.<br />
Auch die Menge an Schmutz- und Futterpartikeln konnte durch Wasch-<br />
und Zentrifugationsschritte nicht vermindert werden.<br />
3.8.2.1 Gram-Färbung<br />
In den Läufen 3 und 4 wurden Ausstriche von Pansensaftproben angefertigt und<br />
nach Gram gefärbt. In Kapitel 3.8.2 wurde beschrieben, wie die Proben aufbereitet<br />
wurden. Nach der Bearbeitung wurde ein Tropfen mit einer Öse ausgestrichen. Nach<br />
der Hitzefixierung folgte eine dreiminütige Färbezeit in Gentianaviolett. Anschließend<br />
wurde der Objektträger zwei Min. in Lugolsche Lösung getaucht, drei Min. lang in<br />
Alkohol geschwenkt und zum Schluss 15 Sekunden mit Fuchsin überfärbt. Nachdem<br />
das Präparat mit Aqua bidest. abgespült und luftgetrocknet wurde, war eine Beurteilung<br />
des Ausstrichs möglich.<br />
Eine Vielzahl der Protozoen konnte nicht beurteilt werden, da sie komplett<br />
dunkelviolett angefärbt wurden und somit keine Differenzierung der Bakterien in<br />
ihrem Inneren möglich war. Bei anderen Protozoen konnte man deutlich sehen, dass<br />
sich Bakterien auf der Oberfläche und im Inneren der Einzeller befanden. Hierbei<br />
färbten sich lediglich die grampositiven Bakterien dunkelviolett, das Innere der<br />
Protozoen hingegen rosa. Eine Differenzierung der Arten war aber lichtmikroskopisch<br />
nicht möglich.<br />
Nach dem Ausstreichen von Proben aus den Fermentern, denen Clostridien zugefügt<br />
wurden, waren vereinzelt Stäbchen zu finden, bei denen es sich aufgrund ihres<br />
Aussehens um Clostridien handeln könnte. Das heißt, dass eine Zentrifugation mit<br />
200 xg für zehn Min. (Hettich Universal) auch die Bakterien im Medium zumindest<br />
teilweise ins Pellet beförderte. Viele Stäbchen waren allerdings nicht aufzufinden,