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Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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5.6.4 Auswirkungen auf die Protozoenvitalität<br />

Die Verteilung der Farbstoffaufnahme schwankte während des Versuchs.<br />

Tendenziell sank aber sowohl in den Läufen 5 und 6, als auch in den Läufen 7 und 8<br />

die Hefeaufnahme zwischen Tag 10 und 11 und stieg erst ein bis zwei Tage nach<br />

Absetzen der Silage wieder.<br />

Aus diesen Ergebnissen lässt sich schließen, dass die Vitalität der Protozoen durch<br />

die Umstellung von Heu auf Silage herabgesetzt war. Ob der Reineiweißanteil der<br />

Silagen hierbei von Bedeutung war, bleibt weiterhin unklar, da die Ergebnisse von<br />

Lauf 5 und 6 mit denen von Lauf 7 und 8 nicht übereinstimmten. In den Läufen 7 und<br />

8 gab es keinen Unterschied zwischen der Hefeaufnahme durch die Protozoen bei<br />

Zulage der verschiedenen Grassilagen, während die Aufnahme der Hefe in den<br />

Läufen 5 und 6 bei Einsatz der Schadsilagen im Vergleich zu K-01 herabgesetzt war.<br />

Die Clostridienzulage führte zu keiner Beeinflussung der Protozoenvitalität.<br />

Die Studien von STÄNDER (2009, vergl. Kap. 2.4.1.4) ließen die Vermutung zu, dass<br />

sich die Vitalität der Protozoen durch die Zugabe von Clostridien verringern müsste,<br />

da diese vermutlich über die Zielstruktur des BoNT verfügen- die SNARE-Proteine.<br />

Der Grund dafür, dass eine solche Veringerung der Vitalität durch die Clostridienzulage<br />

im vorliegenden Versuch nicht beobachtet wurde, könnte sein, dass kein<br />

BoNT durch die Clostridien im RuSiTec produziert wurde oder dass die produzierte<br />

Menge nicht ausreichte, um einen sichtbaren Effekt auf die Protozoen zu haben.<br />

Eine dritte Möglichkeit besteht darin, dass das BoNT die Protozoen in ihrer Vitalität<br />

nicht einschränkte.<br />

5.7 Ergebnisse aus der PCR<br />

Die PCR-Untersuchungen sollten Erkenntnisse über den Verbleib der Clostridien im<br />

Pansen liefern. Durch den geringen Umfang der PCR-Untersuchungen ergaben sich<br />

lediglich Hinweise. Es fiel auf, dass bei Zulage von C. botulinum, 2 mL sowohl bei K-<br />

01 als auch bei S-11 erst ab Tag 15 toxinbildende Gene nachgewiesen werden<br />

konnten. Das könnte daran liegen, dass durch die permanente Aufnahme von<br />

Clostridien, die panseneigenen Abwehrmechanismen derart gestört wurden, dass<br />

eine Etablierung der Clostridien im Pansen möglich war. Eine weitere Möglichkeit<br />

besteht darin, dass erst nach fünf Dosen die Nachweisgrenze in den 10 mL<br />

Probenvolumen aus der Fermenterflüssigkeit erreicht wurde. Bei K-01 blieb es bei<br />

dem positiven Nachweis an Tag 15. Bei Zulage von S-11 erfolgte ein zusätzlicher<br />

Nachweis an Tag 17 nach Anreicherung der Proben. Nach Tag 17 erfolgte keine<br />

Untersuchung mehr. Es scheint, als hätte die Schadgrassilage ein verlängertes<br />

Überleben von C. botulinum begünstigt, während bei Einsatz der unauffälligen<br />

Kontrollsilage das Pansenmilieu nach Absetzen der Clostridienzufuhr in der Lage war<br />

das Fremdbakterium wieder zu verdrängen.

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