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Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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Aminosäuren aufwies, gefolgt von S-11. K-01 enthielt die geringsten Anteile (vergl.<br />

Tab. 9.5), ist jedoch auch die Silage, die der geringsten Proteolyse unterworfen war.<br />

Einzige Ausnahme bildete Arginin; hier war die Reihenfolge umgekehrt: K-01 hatte<br />

die größten Gehalte gefolgt von S-11 und S-05. Die freien Aminosäuregehalte von<br />

Serin konnten mit der eingesetzten Methode nicht bestimmt werden. Generell waren<br />

die Wachstumsbedingungen für Clostridien also besser, wenn Schadgrassilagen<br />

eingesetzt wurden. Diese Vermutung wird durch das Ergebnis der PCR-Analysen<br />

gestützt. In den Fermentern, in denen Schadgrassilage zugelegt wurde, erfolgte ein<br />

Nachweis über einen längeren Zeitraum als bei Einsatz der Kontrollsilage (vergl.<br />

Kap. 4.5).<br />

Veränderungen der flüchtigen Fettsäuren, die aus den von den Clostridien<br />

bevorzugten Aminosäuren entstehen, konnten nicht auf die Zulage der Clostridien<br />

zurückgeführt werden.<br />

Als Ursache für den fehlenden Anstieg der Fettsäuren sind verschiedene Gründe<br />

denkbar: zum einen könnten Clostridien ruminale Bakterien unterdrücken, da sie<br />

deren Substrate verstoffwechseln. Sie verdrängen also nur Bakterien, die dieselben<br />

Produkte herstellen. Die verdrängten Bakterien wären identisch mit denen, die durch<br />

die Schadgrassilagen unterdrückt werden: die proteolytischen Bakterien. Andere<br />

Populationen werden dominanter und produzieren den Anstieg der Fettsäuren<br />

während der Silagezulage. Nach diesem Prinzip wäre auch die Unterdrückung der<br />

cellulolytischen Bakterien herzuleiten. Der Ersatz des Heus durch Silage führte in<br />

vorherigen Untersuchungen (LUMPP 2011) zu einem Anstieg der Essigsäureproduktion,<br />

dem Produkt des cellulolytischen Abbaus (KENEALY et al. 1995; PAGGI<br />

et al. 2004). Diese Förderung der Cellulolyten könnte partiell durch die Clostridien<br />

aufgehoben worden sein.<br />

Andererseits könnten die Gehalte an Aminosäuren nicht ausreichen, um die<br />

Fettsäureproduktion zu steigern, oder gerade die Aminosäuren von den Clostridien<br />

verstoffwechselt werden, aus denen Ammoniak und Essigsäure und nicht i-Säuren<br />

entstehen. Hierfür spricht, dass Essigsäure das Hauptprodukt bei der Fermentation<br />

der Aminosäuren wäre. Der Essigsäureanteil an der gesamten Produktion der<br />

flüchtigen Fettsäuren ist auch bei ungestörter Fermentation am höchsten. Eine<br />

Verschiebung der Bakterienpopulation könnte nur zu einer geringgradig höheren<br />

Produktion führen, die keine deutliche Veränderung hervorrufen würde.<br />

Es wäre aber auch denkbar, dass die Clostridien die genannten Fettsäuren produzieren,<br />

deren Anteil aber an der Gesamtprodukton der entsprechenden Fettsäure<br />

derart gering ist, dass kein Unterschied deutlich wird. Hierfür spricht, dass aus den<br />

freien Aminosäuren nur etwa 10 % der flüchtigen Fettsäuren entstehen können (s.<br />

Tab. 5.2). Der Großteil der flüchtigen Fettsäuren entsteht beim Abbau von Kohlenhydraten<br />

und Cellulose. Eine weitere Möglichkeit wäre die Beeinflussung der proteolytischen<br />

Bakterien bis zum Ende der Silagezulage. Durch deren Unterdrückung expandierten<br />

die HAB. Diese tragen in geringerem Maße zur Fettsäureproduktion bei,<br />

so dass eine Beeinflussung ihrer Population keine Steigung dieser Parameter<br />

brächte (vergl. Kap. 4.6.2).

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