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Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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5.2.2 Beurteilung der verwendeten Futtermittel<br />

Die eingesetzten Silagen waren identisch mit denen aus den Dissertationen GAST<br />

(2010), GRESNER (2011) und LUMPP (2011) und wurden daher bereits ausführlich<br />

kritisch beurteilt.<br />

Zu beachten ist die Lagerung der Silagen, die bei den vorangegangenen Versuchen<br />

ein Jahr betrug (näheres s. GAST 2010) und zum Zeitpunkt der vorliegenden Untersuchungen<br />

ein weiteres Jahr bei -18 °C fortgesetzt wurde. Hierbei waren die Lagerungsbedingungen<br />

für alle Silagen gleich.<br />

5.2.3 Beurteilung der eingesetzten Clostridien<br />

Clostridium botulinum und C. perfringens wurden für die Versuche ausgewählt, da es<br />

sich um ubiquitär vorkommende Keime handelt, die zu Erkrankungen in<br />

Rinderbeständen führen können. Die Optimaltemperatur von Clostridien liegt<br />

zwischen 37 °C und 45 °C liegt und auch ein pH-Wert zwischen 5,5 und 8,0 für das<br />

Wachstum positiv ist (JAY et al. 2005), waren die Bedingungen im RuSiTec, was<br />

diese Parameter betrifft, für das Überleben und die Vermehrung der Bakterien als gut<br />

zu bewerten.<br />

Bei der Auswahl der Toxintypen zur Inokulation im RuSiTec waren zwei Aspekte von<br />

Bedeutung. Zum einen sollten es Toxintypen sein, die dafür bekannt sind Erkrankungen<br />

beim Rind auszulösen und regelmäßig in der Umwelt angetroffen werden,<br />

zum anderen musste eine Anzucht unter Laborbedingungen möglich sein, um zum<br />

Zeitpunkt der Zulagephase in ausreichender Menge zur Verfügung zu stehen. Daher<br />

wurden C. botulinum Typ C (CCUG 7970) und C. perfringens Typ B (CCUG 2035)<br />

eingesetzt. Die Fähigkeit zur Spaltung von Proteinen und Peptiden ist von<br />

besonderer Bedeutung in der vorliegenden Studie, da während der Versuche<br />

Material in Form von Silagen in den RuSiTec eingebracht wurde, welches<br />

unterschiedliche Anteile an freien Aminosäuren enthielt (s. Tab. 9.5), die schnell zum<br />

Abbau zur Verfügung standen. Bestünde für die Clostridien keine Möglichkeit zur<br />

Proteolyse, wären die freien Aminosäuren ein wichtiger Faktor für das Überleben und<br />

Wachstum dieser Fremdbakterien. C. botulinum Typ C wurde in der Literatur als<br />

generell nicht proteolytisch aktiv beschrieben (EKLUND u. POISKY 1972; BRENNER<br />

et al. 1986). Jedoch bei einzelnen wenigen Stämmen entdeckten SKULBERG (1964)<br />

sowie TJABERG (1973) proteolytische Aktivität, wobei sich toxinogene Stämme<br />

immer als nicht zur Proteolyse fähig herausgestellt hatten. Verschiedene Medien<br />

förderten die Expression der Proteasen (Magermilch-Agar eignete sich am besten,<br />

mit Zusatz von Hefe gab es gleiche Ergebnisse, schlechter waren Proteose-Peptone-<br />

Trypticase-Yeast-Extrakt-Glucose-Medium und Robertsons Fleischbrühe). Die<br />

Expression von Proteasen war aber deutlich geringer als bei den Clostridien, die<br />

andere Toxintypen bildeten (TJABERG 1973). TJABERG (1973) fand bei seinen

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