Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Doktorarbeit Endversion - Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 46 -<br />
Wesentlichen stimmten die Ergebnisse der drei Farbstoffe überein: über 80 % der<br />
Protozoen nahmen so große Hefe- und Stärkemengen auf, so dass ihr Inneres<br />
komplett ausgefüllt war (s. Abb. 3.2).<br />
Die Beurteilung des Farbstoffs Methylenblau nach Löffler gestaltete sich bei jedem<br />
Zusatz schwieriger als bei Kongorot, da die blaue Färbung leichter mit der gräulichgrünen<br />
Färbung aufgenommener pflanzlicher Partikel verwechselt werden konnte.<br />
Janusgrün stellte sich als unsicherer Farbstoff dar. Bei zwei verschiedenen Ansätzen<br />
von angefärbter Hefe und Stärke färbte sich der Farbstoff während des Erhitzens lila.<br />
Eine Differenzierung des Farbstoffs im Inneren der Protozoen war leicht möglich. Bei<br />
einem dritten Ansatz hingegen behielt Janusgrün seine grüne Farbe und erschwerte<br />
somit die Differenzierung durch die Farbgleichheit mit Pflanzenpartikeln.<br />
Der Einsatz von gefärbter Stärke brachte zwar bessere Farbeffekte, aber auch<br />
ungefärbte Stärke konnte in den Protozoen ohne Schwierigkeiten identifiziert werden.<br />
Ein weiterer Unterschied zur Hefe war die Partikelgröße. Die Stärkekörner waren<br />
etwa viermal so groß wie die Hefepartikel. Ein Einfluss dieses Größenunterschieds<br />
auf die Aufnahme durch die Protozoen konnte allerdings in den vorliegenden<br />
Versuchen nicht festgestellt werden.<br />
Diese Versuche wurden mit frisch aus dem Spendertier entnommenen Pansensaft<br />
durchgeführt. Das Verhältnis der verschiedenen Protozoenspezies stimmte daher<br />
nicht mit dem einer aus dem RuSiTec entnommenen Probe überein.<br />
3.8.1.3 Austestung der Vitalfärbung im RuSiTec<br />
In insgesamt vier Läufen wurden mit Hefe versetztes Methylenblau nach Löffler (n=1)<br />
und Kongorot (n=3) zur Vitalfärbung der Protozoen aus dem RuSiTec eingesetzt.<br />
In den Läufen fünf und sechs erfolgten die Färbeversuche von Tag 9 bis Tag 28<br />
während der verschiedenen Phasen des RuSiTec (s. Tab. 3.1)<br />
In den Läufen sieben und acht begannen die Färbeversuche mit Kongorot ab Tag<br />
vier (Einlaufphase) und wurden bis zum Versuchsende durchgeführt.<br />
Wie in den Vorversuchen wurde jeweils eine Menge von fünf mL Fermenterflüssigkeit<br />
morgens vor der Beladung des RuSiTec entnommen und Farbstoff in vorgewärmte<br />
Reagenzgläser gefüllt, so dass in den fünf mL Probenvolumen 0,8 % Farbstoffkonzentration<br />
erreicht wurde. Nach zwei Stunden Inkubation bei 39 °C folgte die Zentrifugation<br />
der Fermenterflüssigkeit mit 28.000 xg für fünf Min. bei RT und die<br />
Verwerfung des Überstands. Der Bodensatz wurde in 0,4 mL 0,9 %-iger NaCl gelöst.<br />
20 µL dieser Lösung wurden auf einen Objektträger gegeben und mit einem Deckgläschen<br />
abgedeckt. Eine Auszählung von 100 Zellen diente zur Beurteilung der<br />
Farbstoffaufnahme.