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pdf | 1MB - Theodor-Heuss - Kolleg

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5.Zusammenfassung: <strong>Heuss</strong><br />

und die politische Kultur<br />

nach 1945<br />

W<br />

enn politische Köpfe zum Thema einer Arbeit werden, bewegt man sich zwischen<br />

zwei Extremen: Das eine Extrem schreibt die Geschichte des Steuermanns. Ent-<br />

schlossen führt er das Staatsschiff durch die Unwägbarkeiten der Zeit und drückt Epochen<br />

seinen Stempel auf. Das andere Extrem sieht den Handelnden nur als das Produkt von<br />

außerpolitisch determinierten Verhältnissen. Steuerung kann aus dieser Perspektive als<br />

die Freiheit wahrgenommen werden, die sich aus der Einsicht in die Notwendigkeit objek-<br />

tiver Bedingungen ergibt. Das Individuelle verschwimmt dahinter. Da diese Arbeit keine<br />

Herzensbildung betreiben soll, stellt sich die Frage des angemessenen Zugangs zur Person<br />

und zur Bewertung seiner Leistung. Da der Nachweis eines Einflusses einer Person auf die<br />

Einstellungen der Bevölkerung, auf die Entwicklung von gesellschaftlichen Debatten oder<br />

auf Ereignisse, die weit in der Zukunft liegen, nicht möglich ist, können im Folgenden nur<br />

begründete Überlegungen angestellt werden. Diese beziehen sich auf der einen Seite auf<br />

den Einfluss von <strong>Heuss</strong> auf die politischen Institutionen und darauf folgend auf die poli-<br />

tischen Einstellungen der Bevölkerung<br />

5.1 Einfluss auf die politischen Institutionen<br />

Über den Einfluss von <strong>Heuss</strong> auf die Gestaltung der politischen Institutionen soll anhand<br />

seiner Aktivitäten als Partei- und Verfassungspolitiker sowie als Präsident nachgedacht<br />

werden.<br />

Ausgangslage ist die politische Nachkriegskarriere, die <strong>Heuss</strong> in die DVP in Württemberg<br />

führt. In der Zeit, in der er als Parteipolitiker aktiv war, beginnt sich das westdeutsche<br />

Parteiensystem zu formieren. Dieses zeigt nur wenig Kohärenz mit der politischen Land-<br />

schaft der Weimarer Republik, auch <strong>Heuss</strong> gehörte zu denen, die versuchten, von einer<br />

größeren politischen Basis aus zu agieren. Seine Mitgliedschaft in der FDP ist insoweit Zu-<br />

fall, als sie vor allem ortsabhängig war. Die Parteiorganisationen entwickelten sich von<br />

den Ländern her und diese Entwicklung wurde zudem von einem Ost-West-Konflikt über-<br />

lagert. Nach der Trennung von der LDP der sowjetischen Besatzungszone zeichneten sich<br />

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