Chronik der Gemeinde Zimmerschied als PDF - Verbandsgemeinde ...
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Das Puppen- und Puppenstubenmuseum<br />
Hildegard Sonntag hat am 01. August 1992 ein Puppen- und Puppenstuben<br />
Museum in ihrem Haus in <strong>Zimmerschied</strong> eröffnet. Ein Reich <strong>der</strong> bunten<br />
Träume hat sie geschaffen. Eine heitere, glückliche Welt. Fast schon unwirklich<br />
und doch ganz nah. Erinnerungen an die eigene Kindheit werden wach: Als das<br />
hässliche, zerrupfte Püppchen <strong>der</strong> liebste Freund, beste Kamerad und<br />
verschwiegenste Verbündete war.<br />
Hildegard Sonntag hat in 11 Jahren weit über 500 <strong>der</strong> von zärtlichen und<br />
tollpatschigen Kin<strong>der</strong>händen gedrückten Lieblinge gesammelt. Und hat<br />
jetzt ihr Museum eröffnet und ihre Sammlung für die Öffentlichkeit<br />
freigegeben.<br />
Aufgereiht sitzen die 500 da. Schauen den Betrachter mit ihren tausend<br />
runden Kulleraugen an. So, <strong>als</strong> ob sie ihm ihre Geschichte erzählen wollten.<br />
Das aber tut Hildegard Sonntag, die neben Kin<strong>der</strong>- und Puppenwagen auch<br />
über 60 Puppenstuben und Krämerläden in 4 Zimmern ihres Hauses<br />
liebevoll aufgebaut hat.<br />
Da steht <strong>der</strong> alte, leicht angerostete Kin<strong>der</strong>wagen mit seinen riesigen Rä<strong>der</strong>n,<br />
<strong>der</strong> in den Wirren und <strong>der</strong> Armut des 2. Weltkrieges gegen ein dickes Stück<br />
Speck eingetauscht wurde. Daneben <strong>der</strong> tiefe Korbwagen mit dem<br />
so viele Trümmerfrauen nach 1945 den Schutt <strong>der</strong> kurz zuvor noch schützenden<br />
Mauern wegräumten. Und mit dem an<strong>der</strong>en wie<strong>der</strong>um wurden Kohle und<br />
Kartoffeln nach Hause gekarrt.<br />
Ein Meter weiter dann <strong>der</strong> offene „Leukoplast-Cadillac-Bomber“ in zartem<br />
Blau, in dem die Babys zur Zeit des Wirtschaftswun<strong>der</strong>s spazieren gefahren<br />
wurden. Krasser Gegensatz dazu: <strong>der</strong> filigrane Jugendstilwagen, den eine<br />
uralte Schaufenster Puppe – gehüllt in eine Unmenge schweren, schwarzen<br />
und rüschenbesetzten Stoff (typische Tracht eines Kin<strong>der</strong>mädchens nach<br />
1900) – vor sich herschiebt.<br />
Genauso bunt, interessant und quer durch die Zeiten mutet die Sammlung <strong>der</strong><br />
51 jährigen an: Hildegard Sonntag sammelt aber nicht nur alte, kostbare