Chronik der Gemeinde Zimmerschied als PDF - Verbandsgemeinde ...

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dadurch immer zahlreicher und nach wenigen Generationen so klein, dass
eine sinnvolle Bewirtschaftung nicht mehr möglich war.
Der Westerwald war durch die Missernten der Jahre 1816/1817 und 1829
zu einem regelrechten Notstandsgebiet geworden.
Wegweisend sollte die Konsolidierungsverordnung vom 12. Sept. 1829
sein. Hierdurch wurden die vielen verstreut liegenden kleinen Parzellen zu
großen geschlossenen Feldern zusammengelegt, die erste Flurbereinigung.
Diese Neugestaltung der Flurbezirke hat sich in vielen Dörfern, auch in
Zimmerschied, bis heute erhalten und ist an den sehr schematischen, von
gradlinigen Gewanngrenzen geprägten Flurbild gekennzeichnet. Doch der
erwartete Erfolg blieb letztlich aus, da das nassauische Erbrecht nicht
geändert wurde und die Teilung des Landes unter den Erben fortgesetzt
wurde.
Den bedeutendsten Fortschritt in der Landwirtschaft brachte aber die
Ablösung des „Zehnten“. Die Mehrzahl der bäuerlichen Betriebe war seit
dem Mittelalter mit vielfach noch in Naturalien festgesetzten Abgaben dem
„Zehnten“ belastet. Darüber hinaus konnte ein Bauer nicht frei über seine
Grundstücke verfügen und musste stets die Genehmigung des Grundherrn
einholen. So wurde der freie Grundstücksverkehr behindert und stand
somit einer rationellen Bodenbewirtschaftung im Wege. Diese
komplizierte
Rechtslage hielt die Bauern in einer längst überholten Form der
Abhängigkeit und galt deshalb auch als Beweis für die Rückständigkeit
des Herzogtums.
Durch Edikt vom 29. Januar 1840 wurde eine Kommission eingesetzt, die
die Geschäfte zur Ablösung des „Zehnten“ durch freiwillige
Vereinbarungen vermitteln sollten. Das Herzogtum blieb mit dieser
Regelung noch erheblich hinter seinen Nachbarstaaten zurück.
Im Jahre 1843 charakterisierte der in Kirberg bei Limburg lebende Dekan
Christian Daniel Vogel in seiner Beschreibung des Herzogtum
Nassau das bescheidene Dasein der nassauischen Bauern wie folgt: