Chronik der Gemeinde Zimmerschied als PDF - Verbandsgemeinde ...

112
Porzellan- und Gliederpuppen, auch Bakelitpüppchen der fünfziger Jahre
mit ihrem aufgemalten Haarschopf, und die Lieblinge der heutigen
Kleinkinder sitzen, liegen oder stehen in ihrem Haus. In der nostalgischen
Runde gesellen sich Marionetten und nicht zuletzt selbstgebastelte
Puppenkinder von H. Sonntag, eine Wachspuppe und auch etwas fremd
anmutende orientalische Figürchen dazu.
„ob eine Puppe alt oder kostbar ist, interessiert mich nicht. Gefallen muss
sie mir, nur das zählt,“ erzählt die engagierte Sammlerin, mit deren ältester
Porzellanpuppe bereits Kinder in der Weimarer Republik vergnügte
Stunden verbrachten. Sehr viel Arbeit und Zeit muss sie auch in ihre
Sammlung investieren, die natürlich auch ein Streifzug durch vergangene
Jahrzehnte ist: Die Puppenhäuser – ein- bis vierstöckig -, Tankstellen, ein
Miniatur Schulhaus mit Turnsaal („Die Turnringe fehlen leider noch“) und
„Tante Emma Läden“ sind der Stolz der glücklichen Besitzerin. Meist sei
ein Grossteil der Originaleinrichtung noch vorhanden, erläutert sie. Doch
Kleinigkeiten fehlten, die für die Atmosphäre in den Zimmern sorgen. Kein
Problem für die kreative Sammlerin: Mit Geschick und Einfühlungsvermö-
gen tapeziert sie die räume – oft hilft ihr Mann, der auch Schöpfer eines
Mosaikbodens ist – näht Gardinen oder entwirft Minigemälde, die die
Wände zieren. Den winzigen Püppchen, einige sind selbstgemacht, näht
sie Kleider oder verpasst ihnen eine adrette Frisur.
Neben dem handwerklichen Geschick waren, um eine solch riesige Samm-
lung auf die Beine zu stellen, zunächst ein Paar scharfe Augen notwendig,
um auf Flohmärkten zwischen Ramsch, Kitsch und Antiquitäten das
begehrte Spielzeug aufzustöbern und um in Zeitungen die passenden
Anzeigen zu finden. „In der Zeit nach der Maueröffnung entpuppten sich
Die neuen Bundesländer als wahre Fundgruben“, berichtet die Sammlerin.
Hier und da hat sie blind auf Angebote – „die meist recht günstig waren“ –
vertraut. Sie war nie enttäuscht von dem, was der Postboote ihr ins Haus
brachte. Im Gegenteil: Bürgermeister Helmut Klöckner und Christoph Keul
Geschäftsführer der Touristik im Nassauer Land, waren bei der Eröffnung
Begeistert. „Eine weitere Attraktion“ lautete das übereinstimmende Urteil