Chronik der Gemeinde Zimmerschied als PDF - Verbandsgemeinde ...

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Kurioses
..... 1944, das vergessene Dorf!
Der Vormarsch der späteren Siegermächte war 1944 von Frankreich aus
gestartet und so kamen zunächst die Spähtrupps und später der gesamte
Tross vom Rhein her an der Lahn entlang einmarschiert. Das heißt die
Truppen kamen von Bad Ems über Kemmenau in den Westerwald und
besetzten Dorf um Dorf. Unsere Bürger sahen die Truppenbewegung auf
der Straße von Kemmenau nach Welschneudorf, später auf der Straße nach
Hömberg und erwarteten deshalb auch bald den Einmarsch bei ihnen. Aber
nichts geschah, die alliierten Truppen fuhren einfach vorbei, sie hatten
Zimmerschied schlicht übersehen. Dieses wird verständlich, wenn wir uns
die Lage unseres Ortes von außerhalb betrachten und an die damalige
Größe unseres Ortes erinnern. Abseits von der Hauptstrasse umgeben von
Wald konnte man den Ort nicht erkennen. Von der Kemmenauer Seite aus
sieht man zwar den Ort, kann ihn jedoch als Fremder auch mit Hömberg
verwechseln. Von der Hömberger Seite aus das gleiche, man kann ihn mit
Kemmenau verwechseln. Nun zur Ortgröße. Bei uns gab es zu dieser Zeit
die alte Schule, den „Backes“ und 15 kleine Bauerngehöfte. Die Höfe
bestanden jeweils aus einem kleinen Haus und der Scheune, in der unten
die Ställe abgeteilt waren. Das Wort „Dorf“ war für diese kleine
Ansiedlung also schon geschmeichelt.. Es gab nur die Bebauung vom
jetzigen Bürgerhaus bis zur Nr. 13 in der heutigen Hauptstraße, 1 Haus –
die Nr. 2 - in der Friedhofstraße und 2 Häuser –die Nr. 5 und 7. – in der
heutigen Lindenstraße. Unser Ort hatte also eine Dimension, die man
schon einmal übersehen konnte. Zumal er damals selten auf Landkarten
verzeichnet und das Hinweisschild „Zimmerschied“ an der Hauptstraße
entfernt worden war. So kam es, dass alle umliegenden Orte bereits besetzt
waren, nur Zimmerschied noch nicht.. Aber schließlich, wenn auch
verspätet, kamen die „Besatzer“ doch noch zu uns.