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Chronik der Gemeinde Zimmerschied als PDF - Verbandsgemeinde ...

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Persönliche Erinnerungen von Wilhelm Aps<br />

„Es war einmal“. Alte Märchen beginnen immer so. Das was ich hier<br />

nie<strong>der</strong>schreibe „war auch einmal“. Aber es war nicht märchenhaft, es war<br />

die rauhe Wirklichkeit. So war <strong>der</strong> harte Alltag von vielen Bauern<br />

Generationen im rauhen Klima des Westerwaldes. Der Rhythmus des<br />

Lebens wurde von den Jahreszeiten, den Arbeiten in Wald und Flur, und<br />

<strong>der</strong> Tagesablauf von den eigenen Tieren geprägt. Über die Stunden, die<br />

täglich gearbeitet wurden, haben sie sich dam<strong>als</strong> wenig Gedanken gemacht.<br />

Die Mühen und Strapazen <strong>der</strong> Arbeit wurden deshalb von ihnen auch<br />

kaum bewertet. Sie wollten nur den Kampf um das tägliche Brot<br />

erfolgreich bestehen. Deshalb war jede Tätigkeit, je<strong>der</strong> Handgriff ein<br />

Teilstück für ihr eigenes Leben und das Überleben <strong>der</strong> gesamten Familie.<br />

Leben, Überleben dies war ihr ehrgeiziges Ziel.<br />

Persönliche Erinnerung an die Kriegsjahre und die Jahre danach. Wie war<br />

das dam<strong>als</strong> in diesem kleinen Ort. Fernab von den nächsten Ortschaften<br />

und noch weiter entfernt von den nächsten Städten. Die Schule war wegen<br />

zu geringer Schülerzahl bereits 1938 geschlossen worden. Das<br />

Schulgebäude war nun <strong>als</strong> Wohnung vermietet. Da gab es noch das<br />

Backhäuschen, den „Backes“ in dem die Bürger ihr Brot backten. Es gab<br />

kein Geschäft. Nur die Gaststätte. Unser Ort hatte im und nach dem 2.<br />

Weltkrieg 15 Bauernhöfe. Durch die ständigen Erbteilungen waren die<br />

Flächen für den einzelnen Hof immer kleiner geworden. Das heißt, eine<br />

bewirtschaftete Gesamtfläche von ca.97 HA musste 15 Familien ernähren.<br />

Familie, das waren dam<strong>als</strong> in <strong>der</strong> Regel 3 Generationen, Großeltern, Eltern<br />

und Enkelkin<strong>der</strong> unter einem Dach.<br />

Der Boden war karg in diesem rauhen Klima. Das hügelige Land<br />

beson<strong>der</strong>s schwer zu bearbeiten. Damit <strong>der</strong> Boden genügend Ertrag<br />

abwarf und die Familie ernährte, benötigten sie für ihre Arbeit auf den<br />

Fel<strong>der</strong>n Zeit, viel Zeit.

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