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Chronik der Gemeinde Zimmerschied als PDF - Verbandsgemeinde ...

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war zu kostspielig, <strong>als</strong>o stellte man sie für den eigen Bedarf selbst her. Im<br />

Herbst waren Birkenreiser für die Besenfertigung und Weidenstöcke<br />

Korbherstellung im Wald „geerntet“ worden.<br />

Die Birkenreiser wurden auf eine Länge von ca 1,20m geschnitten und<br />

sauber zu kleinen Bündeln zusammengelegt. Am Kopfende und in <strong>der</strong><br />

Mitte mit Draht zusammen gebunden. Dann am Kopfende sauber auf eine<br />

Länge abgeschnitten. Der Besenstiel wurde natürlich auch selbst geschnitzt<br />

und zwischen die Reiser einfach eingeschoben, und schon war <strong>der</strong> Besen<br />

für Hof und Stall fertig.<br />

Das Korbflechten war wesentlich aufwendiger. Von den getrockneten<br />

Weidenstöcken wurden die Rinden entfernt. Von den geschälten Stöcken<br />

wurde ein Rahmengestell hergestellt in das dann später die Rinde ein<br />

geflochten wurde. Damit die Rinde geschmeidig war und sich gut um das<br />

Gestell flechten ließ, wurde sie vor <strong>der</strong> Verarbeitung gewässert. Auf diese<br />

Weise wurden alle möglichen Formen und Größen von Körben und ....<br />

hergestellt.<br />

Hatten die Erwachsenen mit harter Arbeit und vielen Entbehrungen zu<br />

leben, so galt das gleiche für die Kin<strong>der</strong>. Im Sommer bis hin in den Herbst<br />

war Erntezeit und jede Hand, und war sie noch so klein, wurde gebraucht.<br />

Über „Kin<strong>der</strong>arbeit“ wurde hier nicht nachgedacht, geschweige denn<br />

darüber gesprochen. Die Kin<strong>der</strong> halfen, soweit es in ihrer Kraft stand,<br />

nach dem Schulunterricht einfach mit. Es klingt heute fast unglaublich,<br />

wenn man bedenkt, dass diese Kin<strong>der</strong> bereits einen Schulweg von fast<br />

neun Kilometern, morgens nach Hömberg hin und mittags zurück, hinter<br />

sich hatten und dann noch körperlich gefor<strong>der</strong>t wurden. Aber sie waren es<br />

nicht an<strong>der</strong>s gewohnt und auch für sie galt das Motto „was getan werden<br />

musste, das wurde halt getan“! Die Schule war dam<strong>als</strong> „die schönste<br />

Nebensache <strong>der</strong> Welt“ und Hausaufgaben, wenn sie denn überhaupt<br />

gemacht wurden, blieben für abends übrig.

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