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Chronik der Gemeinde Zimmerschied als PDF - Verbandsgemeinde ...

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Die Zeit, die hatte für sie nie eine vor<strong>der</strong>gründige Rolle gespielt. Die Zeit<br />

war hier einfach da und schien stehengeblieben. Von <strong>der</strong> Industrialisierung<br />

und dem Ausbruch <strong>der</strong> neuen hektischen Zeit rundherum hatten sie alle<br />

gehört. Einige von ihnen bei Ausflügen in die Stadt dieses auch selbst<br />

erlebt. Klar sie hatten ja das Radio und die Zeitung. Aber ihnen blieb<br />

wenig Zeit sich mit dem Weltgeschehen auseinan<strong>der</strong> zu setzen. Galt es<br />

doch in ihrem täglichen Rhythmus zu bleiben, zu leben. Morgens um 5°°<br />

Uhr rasselte <strong>der</strong> Wecker. Aufstehen. Ein karges Frühstück und dann<br />

schnell raus in den Stall. Die Tiere waren schon unruhig, warteten auf ihr<br />

Futter und die Kühe auf das Melken. Der Bauer legte den Kühen Futter in<br />

die Krippe. Sofort standen sie ruhig und fraßen. Er konnte nun in Ruhe<br />

misten und die an<strong>der</strong>en Tiere versorgen. Die Bäuerin mit dem Melken<br />

beginnen. Sie mußte sich beeilen. Eimer für Eimer wurde gemolken und<br />

durch ein Sieb in die bereit stehenden Kannen gefüllt. 2 Kannen voll vom<br />

Melken abends und morgens. Das war das Ergebnis, die Milchleistung von<br />

4 Kühen. Gleich nach dem Melken wurden die vollen Kannen auf dem<br />

Milchbock unter dem Lindenbaum, in <strong>der</strong> Ortsmitte, zum Abholen<br />

bereitgestellt. Pünktlich um 8°° Uhr kam <strong>der</strong> alte Laster, mit dem die<br />

Kannen dann zur Molkerei gebracht wurden. Tag um Tag, in <strong>der</strong> Frühe <strong>der</strong><br />

gleiche Ablauf. Nur nicht den Termin versäumen. Brachte doch die Milch<br />

am Ende des Monat Bargeld.<br />

Sie waren zwar alle Selbstversorger, aber das Geld, das war wichtig. Es<br />

wurde zum Kauf von Gewürzen, Salz, Zucker, <strong>der</strong> Kleidung und dem<br />

Schuhwerk benötigt.<br />

Um die Mittagszeit kamen dann die leeren Kannen zurück. Die Bäuerin<br />

spülte sie dann sorgfältig; denn abgelieferte saure o<strong>der</strong> verschmutzte<br />

Milch brachte Geldabzug und einen Verweis <strong>der</strong> Molkerei. Auf den<br />

zurückgebrachten Kannen war dann gut sichtbar, vor allen Dingen auch für<br />

die an<strong>der</strong>en, ein Zettel mit dem festgestellten Mangel. Peinlich.<br />

Melken am Abend, <strong>der</strong> gleiche Ablauf im Kuhstall. Von dieser Milch<br />

wurde

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