Chronik der Gemeinde Zimmerschied als PDF - Verbandsgemeinde ...
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Kurioses<br />
.......Barbaratag, strapaziöser Wan<strong>der</strong>tag!<br />
Die heilige Barbara ist die Schutzpatronin <strong>der</strong> Bergleute. Der 04.<br />
Dezember ist Barbaratag. Seit einigen Jahren organisiert <strong>der</strong> Emser<br />
Eisenbahn- und Bergwerksverein an diesem Tag eine Wan<strong>der</strong>ung. Es<br />
werden Strecken nachgegangen, die früher von den Bergleuten zum<br />
Arbeitsplatz in <strong>der</strong> Emser Grube benutzt wurden. Außerdem ist <strong>der</strong><br />
Abmarschtermin so gelegt, dass man um 6°° Uhr, <strong>als</strong>o zum damaligen<br />
Schichtbeginn, neben dem heutigen Museum auf dem Gelände <strong>der</strong><br />
ehemaligen Grube ankommt. Heute erwartet den „müden Wan<strong>der</strong>er“ am<br />
Ende dieses Fußmarsches hier in <strong>der</strong> Gaststätte Kreuzmühle, ein<br />
ausgiebiges Frühstück Der Rückweg zum Abmarschpunkt wird dann mit<br />
dem Bus bewältigt.<br />
Im Jahr 2000 wurde <strong>der</strong> Weg, den die „Zimmerschie<strong>der</strong> Bergleute“, die im<br />
19. Jahrhun<strong>der</strong>t in <strong>der</strong> Zeche gearbeitet haben, jeden Morgen und Abend<br />
zurück gelegt haben, nach gegangen. Abmarsch war um 3³° Uhr, damit<br />
man auch pünktlich um 6°° Uhr am Ziel ankam. Der Weg führte von<br />
<strong>Zimmerschied</strong> aus am Friedhof vorbei bis in die Maiebach, von dort<br />
bergan nach Kemmenau und von hieraus bergab bis nach Ems. Für die<br />
Strecke wurden bei jedem „Wind und Wetter“ und zu je<strong>der</strong> Jahreszeit<br />
morgens ca. 2 1/4 Stunden, abends nach einem sehr anstrengenden<br />
Arbeitstag von mindestens 10, manchmal sogar 12 Stunden. ca. 2 1/2 bis<br />
3 Stunden benötigt. Gearbeitet wurde dam<strong>als</strong> an den 6 Werktagen und nur<br />
<strong>der</strong> Sonntag war frei. Aus Erzählungen von Zeitzeugen wissen wir, dass<br />
die jüngeren Geschwister ihre älteren Brü<strong>der</strong> kaum kannten, weil sie stets<br />
schliefen, wenn die Älteren zur Arbeit gingen und wie<strong>der</strong> heim kamen. Die<br />
Jüngeren sagten dann:“ Der fremde Mann ist wie<strong>der</strong> da!“ Am Sonntag<br />
durften die „Schwerstarbeiter“ dann ausschlafen. Im Sommer mussten die<br />
Bergleute nach einem so langen Arbeitstag noch in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
helfen. Da standen abends schon die Frauen mit Kuhgespann und Sense im<br />
Feld um Futter zu holen.