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„1. wie sie sich grundsätzlich zu der angeregten Frage stelle,
2. wenn die Bedürfnisfrage bejaht werde, in welchem Umfange dem etwa vorhandenen Be-
dürfnis schon jetzt dort genügt werde oder
3. ob nicht demselben durch Errichtung einer besonderen Professur abgeholfen werden müs-
se.“
Als Dekan gibt Loeffler bereits eine Woche später, am 29. Juli 1905, folgende Antwort:
„1) Die Fakultät erkennt grundsätzlich die Notwendigkeit von Vorlesungen über soziale Me-
dizin an.
2) Dem vorhandenen Bedürfnis wird hier genügt durch folgende Vorlesungen:
Prof. Peiper: Einführung in die ärztlichen Berufs- und Standesfragen 1stündlich
Medizinalrat Prof. Beumer: Invaliditätsversicherung mit praktischen Übungen 2stündlich
PrivatDozent Dr. Ritter: Über Unfallheilkunde mit praktischen Übungen 1stündlich
Außerdem werden von mir in der Einleitung zur Gewerbehygiene, die ich im Wintersemester
lese, die Bestimmungen der Arbeiterschutz- und Arbeiterversicherungsgesetzgebung einge-
hend dargelegt. Endlich werden von den klinischen Lehrern in jedem Semester zahlreiche
Krankheitszustände vom Gesichtspunkte der Arbeiterschutz- und Arbeiter-Versicherungs-
Gesetzgebung aus beleuchtet.
3) Da dem vorhandenen Bedürfnis hier vollkommen genügt wird, hält die Fakultät die Errich-
tung einer besonderen Professur für soziale Medizin nicht für erforderlich.
Dekan der medizinischen Fakultät gez. Loeffler“ 1
Loefflers Wirken in Greifswald endete 1913 durch die ehrenvolle Berufung zum Direktor des
Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten in Berlin.
Ihm folgten die in der Übersicht 6 aufgeführten Hochschullehrer.
1
Übersicht 6: Direktoren des Hygieneinstituts Greifswald
(zusammengestellt nach Schneck 1989)
Zeitraum Name Lebenszeit
1913-1915 Paul Heinrich Römer 1876-1916
1916-1925 Ernst Friedberger 1875-1932
1926-1934 Ernst Gerhard Dresel 1885-1964
1934-1936 Otto Stickl 1897-1951
1937-1951 Kurt Herzberg 1896-1976
UAG MF 187. Die Schreiben liegen in Sütterlinschrift vor.