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kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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69<br />

� Berlin schied wegen seiner politischen Sonderstellung aus.<br />

� Die Fakultäten in Halle, Jena und Rostock lagen für militärische Zwecke entweder zu<br />

sehr im Blickfeld der westlichen Öffentlichkeit, waren zu grenznah oder verfügten wegen<br />

noch vorhandener Kriegsschäden kaum über sofort nutzbare Gebäude (Schagen 2001).<br />

Als der im Politbüro der SED und in der Regierung der DDR am 04.03.1955 gefasste Be-<br />

schluss in Greifswald bekannt wurde, gab es Einwände der Medizinischen Fakultät und einen<br />

Widerstand der Studenten. Beide blieben jedoch ohne aufschiebende Wirkung.<br />

Zwischenzeitlich gibt es erste zeitgeschichtliche Aufarbeitungen der damaligen Ereignisse.<br />

Sie geben einen Einblick in die Irrungen und Wirrungen staatlichen Handelns, die tiefe Ver-<br />

unsicherung der Professoren und Studenten sowie die kompromisslose Umsetzung des ge-<br />

planten Vorhabens (<strong>Ernst</strong> 1997, Schmiedebach und Spies 2001).<br />

Lesenswert sind auch die Erinnerungen der Dekane Schwarz und Günther an diese Zeit, die<br />

sie in ihren Biographien veröffentlichten (Schwarz 1975, Günther 1989).<br />

Am 01.06.1955 erfolgte die Gründung der Militärmedizinischen Sektion (MMS) als KVP -<br />

Dienststelle III. Ihr Kommandeur war Generalmajor Karl-Hans Walther (1895-1965). Sie<br />

wurde am 04.10.1956 als militärische Lehreinrichtung in die am 01.03.1956 gegründete Nati-<br />

onale Volksarmee (NVA) übernommen. Die ersten beiden Studienjahre wurden fast aus-<br />

schließlich von Armeeangehörigen belegt. Ab 1957 wurden aber auch wieder zivile Studenten<br />

in Greifswald immatrikuliert.<br />

Die Offiziersschüler und –hörer erhielten ihre medizinische, stomatologische oder pharma-<br />

zeutische Hochschulausbildung an der medizinischen und naturwissenschaftlichen Fakultät<br />

der <strong>Universität</strong>, die gesellschaftswissenschaftliche, militärische und spezialfachliche Unter-<br />

richtung an der MMS.<br />

Auf Beschluss des Ministerrates der DDR erfolgte am 15.01.1964 im Rahmen eines akademi-<br />

schen Festaktes die strukturelle Angliederung der MMS an die <strong>Universität</strong>.<br />

Die Militärmedizinische Sektion bestand bis 1991. Sie wurde im Gefolge des Beitritts der<br />

DDR zur Bundesrepublik Deutschland aufgelöst.<br />

3.6 Militärhygiene an der Militärmedizinischen Sektion<br />

Fünf Jahre nach Gründung der MMS begann der schrittweise Aufbau von militärmedizinisch-<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen. 1960 entstand ein „Lehrstuhl für Militärmedizin“, der vom<br />

Stellvertreter des Kommandeurs, Oberstleutnant Karlheinz Kelch (1923- ) geleitet wurde.

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