kiesel_sylvia_erhard.pdf (18883 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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thesenhafter Untergliederung des Vorlesungsstoffes enthält sowie die in Anlage 6 aufgeführ-<br />
ten Doktoranden.<br />
3.4.2.3 Versuch einer Wertung<br />
Als 4. Kind bei insgesamt 9 Kindern des Glasermeisters Ludwig Mecklinger und seiner Ehe-<br />
frau Kreszentia, die als Hausfrau und Mutter tätig war, wuchs Mecklinger auch für damalige<br />
Zeit in einem recht großen Haushalt auf. Die Konfession der Familie war katholisch. Ludwigs<br />
Berufsweg war offensichtlich zum Theologiestudium vorgesehen. Seine schulischen Leistun-<br />
gen müssen so überzeugend gewesen sein, dass er für eine Ausbildung am Germaneum in<br />
Rom vorgesehen und durch ein Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in<br />
Eichstätt dafür vorbereitet wurde. Diese Vorbereitungszeit wurde durch die Arbeitsdienstzeit<br />
unterbrochen. In dieser Zeit ist der Wandel zu vermuten, anstelle Theologie den Studienweg<br />
Medizin einzuschlagen. Das ausschlaggebende Ereignis, wenn es ein solches gegeben haben<br />
sollte, ist nicht bekannt. Jedoch entscheidet sich Mecklinger nach dieser Zeit für das Studium<br />
der Medizin und absolviert dieses in den Jahren 1939 bis 1945 in Leipzig, Hamburg und Ber-<br />
lin. Der Studiengang, so lassen es die absolvierten Etappen schlussfolgern, war ein militär-<br />
ärztlicher. Politische Aktivitäten aus dieser Zeit sind nicht bekannt.<br />
1945 legte er noch kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges sein medizinisches Staatsexamen in<br />
Berlin ab und promovierte im gleichen Jahr. Seine letzte Dienststellung führte ihn in eine<br />
kurzzeitige amerikanische Gefangenschaft. Seine 1944 geehelichte Frau Rosemarie, geb.<br />
Müller, stammte aus Halle an der Saale. Wegen seiner Frau ging er nach einem kurzen Inter-<br />
mezzo als praktizierender Arzt in seinem Geburtsort anschließend in die sowjetische Besat-<br />
zungszone nach Halle/Saale. Dort absolvierte er bis 1946 einen Ausbildungskurs in Bakterio-<br />
logie. Mit diesem Rüstzeug wurde der junge Mediziner für zwei Jahre Seuchenkommissar in<br />
Sachsen/Anhalt. In Folge dieser Tätigkeit wurde er beim Aufbau neuer Verwaltungsstrukturen<br />
im Ministerium für Arbeit und Gesundheit in Halle eingesetzt. Das erforderte mit Sicherheit<br />
eine fachliche Auseinandersetzung mit grundsätzlichen Themen der Hygiene, Sozialhygiene<br />
und der Organisation des ambulanten und stationären Gesundheitswesens. Hier hat er wahr-<br />
scheinlich sehr praxisnah entsprechende Fragen und Aufgaben zu bewältigen gehabt. Wann<br />
Mecklinger sich im neuen System politisch engagierte und politisch durch Parteieintritt band,<br />
ließ sich in den vorliegenden Unterlagen nicht genau bestimmen. Dies ist aber in dieser Zeit<br />
zu vermuten. Seine nächste Tätigkeit war von 1952 bis 1955 stellvertretender Vorsitzender<br />
des Zentralausschusses des Deutschen Roten Kreuzes der DDR. Er war damit maßgeblich am<br />
Aufbau einer Organisation, welche dem Gesundheitswesen sehr nahe stand, beteiligt. Hier<br />
zeigten sich offensichtlich bereits wiederum seine politischen und organisatorischen Stärken.